Slowenien, Prva Slovenska nogometna liga, 33. krog, 7.5.2016
Stadion Stožice, 14.500
Besser ging die Ausgangslage für das Slovenski derbi („slowenisches Derby“) nicht: Tabellenführer Olimpija gegen den zweitplatzierten Serienmeister und großen Rivalen Maribor. Olimpija greift zum ersten Mal wieder nach dem Meistertitel seit der Verein 2004 pleitegegangen war und in der fünften Liga neu beginnen musste.
Olimpija ging in der ersten Hälfte in Führung und das Stadion jubelte. Doch das Match blieb offen. Schließich kam Maribor zehn Minuten vor Schluss per Elfmeter zum Ausgleich und in der Schlussphase tatsächlich noch zum Siegestreffer. Lila Jubel, grüne Trauer. Beide Vereine liegen jetzt punktegleich an der Tabellenspitze.
Atmosphärisch hielt das Spiel, was es versprach. Bis auf Pufferblöcke zwischen Sektoren war das Stadion ausverkauft. Auf der Längsseiten-Gegentribüne wurde fast durchgehend gestanden und oft mitsupportet. Die Zettelchoreo zu Beginn zog sich von der Hintertortribüne bis über diese Längsseite. Der recht große Olimpija-Fanblock legte ordentlich was vor, die auf zwei Blöcke aufgeteilten Auswärtsfans hielten dagegen.
Der NK Olimpija Ljubljana geht auf den 1911 gegründeten Verein NK Ilirija zurück. Der 1936 zum SK Ljubljana fusionierte Verein mußte unter der italienischen Besetzung der Stadt Laibach 1941 seine Tätigkeit einstellen. Der 1945 neuformierte Verein spielt seit 1962 unter dem Namen Olimpija. Olimpija war der erfolgreichste slowenische Klub im jugoslawischen Fußball und spielte von 1966 bis 1984 und 1988 bis 1991 in der ersten jugoslawischen Liga. Nach der slowenischen Unabhängigkeit 1991 wurde Olimpija von 1992 bis 1995 viermal hintereinander slowenischer Meister Es wäre nun der erste Titel seit 1995 und es würde Maribor zum ersten Mal seit 2010 nicht Meister werden. Bis auf Pufferblöcke war das Stadion randvoll, ein anderes Bild als beim letzten Derbybesuch vor vier Jahren.
Das Stadion Stožice wurde 2010 als Neubau eröffnet. Es ist mit einer Kapazität von 16.038 Sitzplätzen das größte Stadion der Stadt und des Landes. Zuvor hatte Olimpija im 2008 geschlossenen Stadion Bežigrad gespielt, das nicht nur „Zentralstadion“ hieß, sondern auch tatsächlich zentral lag, während das Neubaustadion am Stadtrand liegt.
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