Europa Conference League, 3. Qualifikationsrunde, Rückspiel, 17.8.2023
Nagyerdei Stadion, 16.572
„Der SK Rapid ist unsre Droge, wir zieh'n mit dir bis nach Florenz!“ schallte es in Abwandlung eines beliebten Fangesangs aus dem Rapid-Block. Die Rapid-Dosis schoss an diesem Abend Euphorie in den Körper. Wir zeigten, dass wir das gewinnen wollten, und spielten auch so. Ein anderes Match als das Hinspiel. Die Führung durch Seidl nach einer Viertelstunde eröffnete den Torreigen. Nach einer halben Stunde jubelte das Stadion und eine unnötige Torjubelmusik dröhnte aus den Stadionlautsprechern, aber der Schiedsrichter gab den Abseits-Treffer ganz ohne VAR nicht. Das zeigte er auch sofort an. 0:2, 0:3, 0:4, 0:5. Es war sehr schön.
Rund tausend Rapidfans feierten. Mit „Super Rapid!“-Gesängen verabschiedeten sie die Mannschaft zur Pause in die Kabine. „Viola, viola, vaffanculo!“ und „Wien ist komplett antiviolett“ ertönte es in Vorfreude auf den nächsten Gegner Fiorentina zum Stand von 0:4 vor der Rapidviertelstunde und „Rapid Wien Lebenssinn!“ zum Schluss.
Es spielte gleichzeitig Ferencváros an der Üllői út in Budapest, wurde aber hier bei einem ihrer Rivalen besungen. Akustisch dominierte klar Rapid. In der Heimkurve gab es eine Choreographie zum Gründungsjahr 1902 und zeitweise ganz gute Bewegung.
Der Debreceni Vasutas Sport Club (DVSC) wurde 1902 als Egyetértés Futball Club in der ostungarischen Stadt Debrecen gegründet. Seit 1912 ist der Verein unter Obhut der Eisenbahn und trägt dies in Variationen wie Debreceni Vasutas oder Debreceni Lokomotív (1949–1955) auch im Namen. Der gebräuchliche Spitzname ist Loki. Von 1942/43 bis 1992/93 gab es nur vier Saisonen in der ersten Liga. Alle Titel, die der Verein jemals gewann, stammen aus den eineinhalb Jahrzehnten von 1999 bis 2014, in denen der DVSC der erfolgreichste und zeitweise dominierende Verein des Landes war: Sieben Meistertitel 2005, 2006, 2007, 2009, 2010, 2012 und 2014 sowie sechs Cupsiege 1999, 2001, 2008, 2010, 2012 und 2013.
Das 2014 neueröffnete Nagyerdei Stadion habe ich vor fünf Jahren 2018 in einem Meisterschaftsspiel gegen Ferencváros besucht. Zuvor hatte der DVSC von 1993 bis 2014 im Oláh Gábor utcai stadion gespielt. Ein altes Eingangstor erinnert noch an das 1934 eröffnete alte Nagyerdei Stadion, das einst hier gestanden hatte. In dem damals größten Stadion der Stadt hatte der DVSC 1958 bis 1968 und 1979 bis 1989 auch gespielt. Einen Einblick in die Vereinsgeschichte bot 2018 eine Besichtigung des Loki-múzeum.
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