Dienstag, 22. August 2023

Eberstalzell – Schwanenstadt 2:5 (1:1)

Oberösterreich, OÖFV-Cup, Achtelfinale, 22.8.2023
Autobahnstadion, 404

Achtelfinale im oberösterreichischen Landescup im malerischen Autobahnstadion von Eberstalzell. „Zö“ wird die Union Eberstalzell genannt. „Forza Zö“ steht dementsprechend als Anfeuerung auf den Dressen. Vorige Saison war man Meister der oberösterreichischen 1. Klasse Süd und ist daher heuer in der sechstklassigen Bezirksliga Süd. Eberstalzell konnte zweimal den Anschlusstreffer zum 1:1 nach 0:1 und 2:2 nach 1:2 erzielen. Schlussendlich setzte sich der höherklassige SC Schwanenstadt 08, vorige Saison Meister der Bezirksliga Süd und daher heuer in der fünftklassigen Landesliga West, klar durch. Die heimischen Fans feierten ihre Mannschaft dennoch stolz mit „Super Zöller!“-Rufen.
Die Union Eberstalzell wurde 1968 gegründet. 1973 kam die Sektion Fußball dazu und begann 1973/74 im Spielbetrieb des Oberösterreichischen Fußballverbands in der damaligen 3. Klasse Süd. Die größten Erfolge waren der erste Bezirksliga-Aufstieg als Meister der 1. Klasse Süd 1990/91 mit den darauffolgenden Jahren in der Bezirksliga Süd 1991/92 bis 1997/98 und der zweite Meistertitel der 1. Klasse Süd 2022/23, mit dem man nun 2023/24 wieder in der Bezirksliga Süd ist. Fußball ist die größte Sektion der Union Eberstalzell, darüber hinaus gibt es aber eine breite Palette an weiteren Sportarten im Verein. Das fünfzigjährige Vereinsjubiläum feierte man 2018 mit einem Seifenkistenrennen, bei dem 54 selbst gebaute Seifenkisten durchs Ortszentrum fuhren.
Der Name des Sportplatzes Autobahnstadion in Eberstalzell im oberösterreichischen Traunviertel erklärt sich sehr augenscheinlich durch die imposante Perspektive auf die Eberstalzellbrücke. Diese wurde zu 80% im kriegsstrategischen deutschen Reichsautobahnbau 1939 bis 1941 errichtet, bevor der Bau eingestellt werden musste weil sich die Welt gegen den Weltkrieg der Nazis und ihr Massenmorden wehrte. Die Nazis ließen Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen am Autobahnbau bauen und Baustoffe aus dem KZ Mauthausen liefern, wo sie durch alltägliches Töten und Sterben im Steinbruch produziert wurden. Nach der Befreiung 1945 stand die Baustelle in der Nachkriegszeit und konnte nach Ende der Besatzungszeit in den Jahren 1955 und 1956 für die nunmehr österreichische Westautobahn fertiggebaut werden. 1989 bis 1991 wurde die Fahrbahn verbreitert, woran ein Originalbaustück der ursprünglichen Fahrbahn mit Geländer als Denkmal erinnert. Die Brücke ist auch auf dem in das Vereinswappen integrierten Gemeindewappen aus dem Jahr 1977 abgebildet, als man damals den Gemeindenamen von Eberstallzell auf Eberstalzell änderte. Der Eber an sich geht auf das Wappentier des Stifts Kremsmünster zurück.
So malerisch die Anlage des Autobahnstadions unter der Brücke ist, so ist doch ihr Ende absehbar. Es wird an einem neuen Sport- und Freizeitzentrum der Gemeinde und der Union Eberstalzell im Gewerbegebiet am anderen Ortsende geplant, das einen gemeinsamen Standort für die verschiedenen Sektionen und Sportarten bieten soll.

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