Sonntag, 28. Februar 2021
Rapid II – Liefering 1:0 (1:0)
2. Liga, 16. Runde, 28.2.2021
Weststadion, unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Die Amas machen Freude. So bitter der Herbst war, so positiv verläuft das Frühjahr: Drittes Spiel, dritter Sieg. Nach dem erkämpften Heimsieg gegen Amstetten und dem begeisternden Auswärtssieg in Klagenfurt der nächste Erfolg.
Mit einem Stangentreffer zeigte Wunsch nach wenigen Minuten an, wohin die Partie laufen wird. Die Rapid II spielte stark, sodass der Führungs- und schlussendliche Siegestreffer verdient kam.
Der magische Turban: Vorige Woche hatte es Querfeld erwischt, diesmal war es Schuster. Vor dem Kopfballtreffer in Minute 36 zeigte die Nummer 36 an, mit dem Corner auf den Kopf bedient werden zu wollen – der Ball kam auf seinen Turban-Kopf und passgenau traf er damit ins Tor. Schuster hatte vorige Woche auch bereits in der Bundesliga gegen die Kampfmannschaft des Salzburger Dosenkonzerns getroffen. Dessen „FC Liefering“ bezeichnete Zweitmannschaft gilt als hämische Verhöhnung denkender Menschen als eigenständiger Verein. Von allen Instanzen akzeptiert. Eines der vielen kräftigen Signale, mit denen Red Bull zeigt, dass es sich mit seiner Macht nicht um Sinn und Zweck gemeinsamer Regeln kümmert und auf seinem Weg der Zerstörung des Fußballs streng Kurs hält (wie man an den Mateschitz-Medien erkennt, Teil eines politischen Projekts zur Zerrüttung und Entsolidarisierung der Gesellschaft).
Nach der Pause wurde der Vorsprung verteidigt. Ein Konterlauf führte leider nicht zum 2:0.
Ein sehr gutes Zweitligaspiel in Hütteldorf.
Samstag, 27. Februar 2021
Rapid – Ried 1:0 (0:0)
Bundesliga, 19. Runde, 27.2.2021
Weststadion, unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Glanzlos und torlos verlief die Partie, obwohl Rapid vor und nach dem Ausschluss für die Sportvereinigung Ried im Innkreis dominierte. Der für die letzten Minuten eingewechselte Demir entschied das Spiel in der 90. Minute mit einem seiner Zaubertore Marke Tor des Jahres.
Weststadion, unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Glanzlos und torlos verlief die Partie, obwohl Rapid vor und nach dem Ausschluss für die Sportvereinigung Ried im Innkreis dominierte. Der für die letzten Minuten eingewechselte Demir entschied das Spiel in der 90. Minute mit einem seiner Zaubertore Marke Tor des Jahres.
Freitag, 26. Februar 2021
1899fm – Folgen 46 und 47
Rezension
Heinz Deutsch
1899fm
Rapidfunk
1899fm.net
Maxi Hofmann erwähnt in Folge 46 des Podcasts anfangs seine fußballerischen Anfänge am Wienerberg und seine Rapid-Zeit seit 2003, wo er alle Nachwuchsakademiemannschaften durchlaufen hat. Auch als Fan war Rapid immer sein Verein. Zu seinem Lockdown-Leben erzählt er, dass er vor eineinhalb Jahren ein Haus gebaut habe und im Lockdown zum Heimwerker geworden sei, der mit Gartenarbeit oder Fliesenlegen genug Ausgleich habe. Für den Zusammenhalt in der Mannschaft sei es gar nicht schlecht gewesen, dass man jetzt länger zusammen blieb und mehr Kontakt miteinander hatte, weil alles außerhalb schwierig war. Als positiv streicht er heraus, das mittlerweile im Rapid-Trainingszentrum am Elektra-Platz alles in einem Haus sei. Zuvor hätten sie beispielsweise bei den Räumlichkeiten im Happelstadion am Weg zur Kraftkammer „um das halbe Stadion herumgehen“ müssen. Im gesundheitlichen Bereich sei man zweimal die Woche auf das Corona-Virus getestet worden und habe nunmehr nach Briefing auch Testkits für Schnelltests bekommen, um sich täglich zuhause testen zu können und bei positivem Wert erst gar nicht ins Trainingszentrum zu kommen und andere möglicherweise anzustecken. Für die künftige Karriere will sich Hofmann hinsichtlich Auslandswechsel nicht festlegen. Er sagt aber jedenfalls, angesprochen zur theoretischen Möglichkeit des Wechselns innerhalb der österreichischen Bundesliga, dass er nie gegen Rapid spielen wolle. Weil er das nur schwer übers Herz bringen würde. Am Schluss nimmt Heinz Deutsch seinen Wordrap wieder auf. Auf die Frage „Können wir heuer Meister werden?“ antwortet Maxi Hofmann: „Können natürlich. Da müssen aber einige Faktoren mitspielen.“ Die Green Lions sind in Folge 47 zu Gast. In eineinhalb Stunden stehen zwei Protagonisten Rede und Antwort. Sie erzählen über ihren persönlichen Werdegang und die Entwicklung der Gruppe. Dass aus einem Fanklub aus Oberösterreich eine Rapid-Ultràgruppe entstand, sei gewachsen. Einen Aufschwung habe der Gruppe die Champions League 2005 gegeben, als zu allen sechs Gruppenspielen ein Bus organisiert wurde. Zur regionalen Verankerung sagt man: „Manche Leute wie u.a. der sehr geschätzte Herr Pumuckl schreien uns immer ,Linzer‘. Wobei man dazu sagen muss, dass es nie so war, dass wir eine rein Linzer Gruppe waren. Wenn man von früher ausgeht, waren die Leute fast aus ganz Oberösterreich.“ Eine Herausforderung des Gruppenlebens ist der größere geographischen Raum der Herkunft („Vom östlichsten bis zum westlichsten Mitglied sind es 307 Kilometer.“), wodurch das Stadion das Zentrum des Geschehens bildet. Da dieses in der Corona-Zeit weggefallen ist, könnte man wenig tun. Als Stärke der Gruppe wird genannt, dass es für sie aufgrund der Gewohnheit eines längeren Anfahrtswegs keinen Unterschied zwischen Heimspiel und Auswärtsspiel gebe. Weitere Themen sind die guten Kontakte zu Blau-Weiß Linz und Konfliktpotential mit anderen oberösterreichischen Vereinen („Man muss schon sagen, dass wir als einzelne Gruppe eine ganze Szene, jene des LASK, immer wieder in Schach gehalten haben.“), das Alleinstellungsmerkmal der Landweg-Europacupreisen, die Freundschaft zu Kloten (Anm.: zuletzt war darüber auch in Forza Rapid nachzulesen), der gemeinsame Weg mit den Lords („richtig guade Hawara“), Gruppenaufbau, Highlights („Rekordpubquizsieger“) und Rückschläge, die Übergangszeit im Happelstadion und das neue Leben im Weststadion. Wenn es wieder ins Stadion gehe, werde man sehen, wie viele in der Coronazeit weggebrochen sind. Die Schwere der Folgen für die Gruppe und die Fanszene sei schwer zu prophezeien. Die beste Nachricht: Das Fanzine Leone Verde sei nicht tot. Spätestens zum zwanzigjährigen Jubiläum 2023 werde eine neue Ausgabe erscheinen, wird versprochen. Ich freue mich schon jetzt darauf!
Mittwoch, 24. Februar 2021
Schalke Unser, 103
Rezension
Schalke Unser
Fan-Zeitung gegen Rassismus
Nummer 103
Dezember 2020
56 S.
Seit April 1994 erscheint das Fanzine Schalke Unser, mit Kritik an Entwicklungen in Gesellschaft (Rassismus) und Verein (Kommerzialisierung) als über die Jahrzehnte prägenden Themen – gewürzt mit einer Prise Humor, wie an den Titelblättern aus über einem Vierteljahrhundert Heftgeschichte zu erkennen ist.
„Ich habe versucht die Kontaktdaten zu den Nachfahren der Vereinsgründer zu ermitteln. Da wusste man zwar die Nachnamen, aber wenig über ihre Geschichte und ihre Familie. Ich bin wirklich die Telefonbücher von Gelsenkirchen durchgegangen und habe jeden einzelnen angerufen und gefragt: ,Seid ihr das?‘ Da gab es einige Treffer.“ erzählt die Schalker Vereinsarchivarin Christine Walther in einem interessanten Interview über ihre Tätigkeit. Spannend ist auch ihre Schilderung der Findung eines Fotos des von den Nazis in Auschwitz ermordeten jüdischen Schalker Spielers Ernst Alexander. „Wenn man dazu beiträgt, dass dieser Mensch, der ausgelöscht werden sollte, nun doch nicht vergessen wird, in der Vereinsgeschichte des FC Schalke 04 einen Platz bekommt und dass dieser Mensch am Ende ein Gesicht kriegt, ist das ein tolles Gefühl.“
Zum oftmals von manchen mit aus Verblendung leuchtenden Augen als Heilsbringer präsentierten Investorenmodell anstelle eines Fußballvereins im Wortsinn, betrachtet ein Artikel die Bilanz der mit viel Unmut und Frustration begleiteten Ausgliederung beim VfL Bochum 2017 und stellt sie verfehltem Managementhandeln gegenüber: Hätte man für alle Spieler, die den Verein seit der Ausgliederung ablösefrei verlassen hatten, marktwertgerechte Ablösen bekommen, hätte man damit ähnlich viel Geld eingenommen als durch Ausgliederung und Anteilsverkauf an Einnahmen versprochen worden war – ohne dass der Verein sein Schicksal aus der Hand gegeben hätte.
Weitere Themen sind u.a. ein Skandal um ein deplatziertes Schalker Social-Media-Posting, Kaderplanung, ein Rückblick der UGE u.a. auf die karitativen Projekte #helpGelsen und Kumpelkiste, Nachrufe, Buchrezensionen in der Rubrik „Fölljetong“ (wie im Ruhrpott offenbar Feuilleton ausgesprochen wird), ein Beitrag mit Nachrichten aus Nürnberg in der Rubrik FCN-Ecke sowie eine kritische Betrachtung zum Ablauf der Online-Mitgliederversammlung des FCN.
Ein Spielbericht findet sich trotz Coronazeiten auch im Heft, nämlich von der Partie FC Schalke 04 gegen SC Verl am 15. August 2020: „Nach 19 Jahren bestritt die erste Mannschaft des FC Schalke 04 am 15. August wieder ein Spiel im Parkstadion. Ein Ort voller Tradition, auch wenn das neue Parkstadion nur wenig mit dem alten gemein hat und traurigerweise nur ein Flutlichtmast übrig geblieben ist.“ Wenige Wochen zuvor hatte hier bereits die Schalker A-Jugend ein erstes Spiel gespielt, aber Mitte August stand eben das erste Spiel der ersten Mannschaft dort an. 300 Ausgewählte waren zugelassen und Gesundheitsschutzbestimmungen allgegenwärtig. Den Autor des Spielberichts verdrießte die Lage: „Natürlich muss jeder für sich entscheiden, ob ihm in der aktuellen Situation Fußball live, wenn auch deutlich anders als gewohnt, lieber ist als gar kein Fußball. Ich kann nach der Erfahrung die Frage für mich sehr deutlich mit Nein beantworten. Nichts von all dem hat mir Freude bereitet, geschweige denn mich emotional positiv beeinflusst.“
Die Hefte sind handnummeriert. Ich besitze Nr. 405 (von 1.500) dieser Ausgabe.
Sonntag, 21. Februar 2021
Austria Klagenfurt – Rapid II 2:3 (2:1)
2. Liga, 15. Runde, 21.2.2021
Wörthersee-Stadion, unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Das erfreuliche Rapidspiel am Sonntag war die Zweitliga-Matinée am Vormittag. Es war auch das erste Betreuer-Duell von Peter Pacult und Steffen Hofmann, einst Protagonisten einer erfolgreichen Rapid-Zeit in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre bevor sich Pacult unschön zum Dosen-Konzern verabschiedete.
Im Abstiegskampf darf man sich nicht verstecken und so traten die Amas von Beginn an mutig auf und machten gegen die um den Aufstieg spielende Austria Klagenfurt ein sehr gutes Match. Kapitän Strunz, der schon vorige Woche Siegtorschütze gewesen war, traf nach sechs Minuten zur Führung. Auch Ausgleich und Rückstand verunsicherten die Amas in Folge aber offenbar nicht. Ein herrlicher Hajdari-Freistoßtreffer und ein Tor des eingewechselten Savić drehten den Spielstand. Am Ende drückten und drängten die Klagenfurter, Rapid blieb aber in der Abwehrschlacht der Schlussphase erfolgreich.
Drei Monate bleiben beiden Teams noch zur Erreichung ihrer Ziele. Eher in Tagen und Wochen als in Monaten war in den letzten Jahren die Dauer von Peter Pacults Trainer-Engagements am Balkan anzugeben. Nach Zavrč, Vinkovci, Niš, Kukësi und Titograd nun also Celovec. 2004 und 2005 hatte Pacult hier bereits eineinhalb Jahre den aus einer Spielgemeinschaft von Austria Klagenfurt und Villacher SV gebildeten damaligen FC Kärnten in Bundesliga und 2. Liga trainiert. Der Stadionsprecher machte darüber hinaus darauf aufmerksam, dass auch Rapid-II-Cotrainer Patrick Jovanovic (vormals Prvoslav Jovanović) nicht nur eine Spielervergangenheit bei Rapid sondern ebenso beim damaligen FC Kärnten hat.
Im Wörthersee-Stadion war der Untergrund an diesem Sonntagvormittag in bestem Zustand: Ein neuer Rasen war vor dem geplanten Europacupspiel des WAC gegen Tottenham Hotspur verlegt worden. Nach dessen Verschiebung nach Budapest im Rahmen des aktuellen Auf-die-Spitze-Treibens der Absurditäten des modernen Fußballs war dieses Zweitligaspiel nun die Premiere des neuen Rasens. Pandemiebedingt mussten im drittgrößten Stadion Österreichs 30.000 Sitze frei bleiben. Eine fünfstellige Zahl an Plätzen wäre allerdings im Normalbetrieb ebenso leer gewesen. Neben den Tribünen war diesmal darüber hinaus auch das Spielfeld frei – bei meinem letzten Besuch standen hier noch Bäume. Das damals am Nebenplatz als Ausweiche errichtete Karawankenblickstadion ist wieder abgebaut worden.
Nach dem Spiel wurde an einem frühlingshaften Februar-Tag die Stadt Klagenfurt besichtigt.
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