Deutschland, 2. Bundesliga, 13. Spieltag, 18.11.2016
Ruhrstadion, 17.488
An einem teils nassen, kalten Abend gab es in Bochum ein kampfbetont geführtes Spiel zu sehen. Der VfL Bochum, 75 Minuten mit Dominik Wydra, zeigte von Anfang an keinen Respekt vor dem Tabellenführer und spielte auf ihr Tor. Doch man scheiterte vor dem Tor oder am Braunschweiger Goalie. Ein von ihm abgewehrter Ball schien hinter der Linie gewesen zu sein. „Schieber!“-Rufe hallten während des Spiels und nach dem Schlusspfiff dem Schiedsrichter um die Ohren. Das erste Tor fiel dann gegen den Spielverlauf nach einem Konter Mitte der zweiten Halbzeit auf der anderen Seite. Fünf Minuten vor Schluss schaffte Bochum aber den mehr als verdienten Ausgleich.
Traditionell zelebriert wird hier vor dem Anpiff das Lied Bochum des Bochumer Sängers Herbert Grönemeyer. Mit Schalparade in der Ostkurve. Mit seiner geschlossenen Architektur ist das ein stimmungsvolles Stadion.
Der Verein für Leibesübungen Bochum entstand 1938, als im Zuge der Schaffung von städtischen Großvereinen durch die NS-Sportpolitik der Turnverein 1848, der 1908 gegründete TuS Bochum 08 und die 1906 gegründete Germania Bochum zum VfL Bochum fusioniert wurden. Die Jahreszahl 1848 als Gründungsjahr wurde vom Turnverein zu Bochum von 1848 übernommen. 1971 stieg der VfL erstmals in die Bundesliga auf und verblieb dort bis zum ersten Abstieg 1993 über zwei Jahrzehnte durchgängig. Insgesamt spielte man bis 2010 34 Saisonen in der ersten Bundesliga. Seither schaffte man den Wiederaufstieg aber nicht mehr. Aus einem klassischen Erstligisten wurde erst ein sogenannter „Fahrstuhlklub“, der eine Hochschaubahn von mehreren kurz aufeinanderfolgenden Auf- und Abstiegen erlebte, und nun mittlerweile ein klassischer Zweitligist. 1997/98 (Achtelfinale) und 2004/05 (1. Runde) spielte Bochum im UEFA-Cup. Am nähesten an einem Titel war man bei zwei DFB-Pokal-Finalteilnahmen 1968 und 1988.
Rapid spielte hier 1992 im Rahmen des Intertoto-Cups und verlor vor 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 3:2. Die Ex-Rapidler Maciej Śliwowski (1990/91) und Sergej Mandreko (2000 bis 2003) haben hier gespielt, derzeit tut dies seit Saisonbeginn Dominik Wydra.
Das Ruhrstadion wurde 1979 eröffnet. Der Neubau als reines Fußballstadion an alter Stelle „Anne Castroper“ ersetzte das ab 1921 entstandene Stadion an der Castroper Straße. Mit dem Neubau zog Bochum nach, nachdem bei den Ruhrgebietsrivalen in Gelsenkirchen und Dortmund für die WM 1974 neue Stadien gebaut worden waren. Der VfL und seine Vorgängervereine spielen an diesem Ort bereits seit 1911. Eröffnet wurde das Ruhrstadion mit einer Kapazität von damals 49.522 Plätzen. Nach Umbauten und Versitzplatzung sind es heute 29.299 Plätze.
Vor dem Spiel wurde das Deutsche Bergbau-Museum Bochum besucht.
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