Bundesliga, 29. Runde, 7.4.2018
Weststadion, 9.200
Sechs Minuten dauerte es bis zum 1:0 per Elfmeter, doch Rapid spielte keineswegs befreit gegen St. Pölten, die als Stockletzter in Vorbereitung der möglichen Relegationsspiele ihren Trainer Lederer gestanzt und durch Kühbauer ersetzt hatten. Schlecht gespielt, aber dennoch gewonnen. Pfeifen braucht man deswegen nicht.
Vieles war heute anders. Der Block West war leer und stand gegenüber im Auswärtssektor. Die Auswärtsfans auf der Osttribüne. Die Mannschaft wärmte in der anderen Hälfte auf, vor dem zum Heimsektor gemachten Auswärtssektor. „Gegen Kollektivstrafen“ stand groß vor dem leeren Block West und auch vor dem auf der Ost platzierten St. Pöltner Gästesektor hieß es: „Gegen Kollektivstrafen“. Nach den Vorfällen beim letzten Derby, als das Spiel wegen Wurfgeschossen auf Austria-Spieler unterbrochen wurde, verurteilte die Bundesliga Rapid zu einer hohen Geldstrafe und mittels Sektorsperre unschuldige Rapid-Fans zum Fernbleiben bei einem Heimspiel. Rapid erfüllte das von der zweiten Instanz bestätigte Urteil auf Punkt und Beistrich, ließ aber Rapid-Fans in den vom Urteil nicht erfassten Gästesektor des Weststadions. „Wir wollen keinen Rapid-Fan vor dem Stadion stehen lassen, solange Plätze in geöffneten Sektoren vorhanden sind.“ erklärte der Verein in einer ausführlichen Stellungnahme, in der er sich zu seiner Verantwortung bekannte, aber gegen pauschale Verunglimpfungen und Kollektivstrafen eintrat. Die St. Pöltner Auswärtsfans wurden in Übereinstimmung mit ihrer Wolfbrigade, die sich solidarisierte, auf die Osttribüne gestellt.
Steffen Hofmann wurde zugestanden, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen. In der Nachspielzeit wurde er für ein oder zwei Spielminuten eingewechselt. Standesgemäß wurde er besungen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen