Slowakei, III. liga Západ, 1. kolo, 6.8.2016
Mestský štadión Púchov, 260
Mit einem Stangenschuss nach einer Viertelstunde hatte Komárno die erste gute Chance des Spiels. Das erste Tor fiel allerdings nur drei Minuten später für Púchov vom Elfmeterpunkt aus. Die Heimmannschaft hatte von nun an die Initiative, auch wenn die Gäste in den letzten Minuten der ersten Halbzeit den zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand verkürzen konnte. Ihr letztes Tor zum Endstand von 4:2 fiel bereits in der Nachspielzeit.
Die Ultras Púchov bejubelten die Tore und meldeten sich sonst drei oder vier Mal kurz zu Wort. Seit Mitte der 1990er Jahre besteht hier eine Fanszene. Die aktuelle Gruppe wurde 2004 gegründet. Als slowakische Nationalisten richtet sich ihr Hass u.a. auf die ungarische Minderheit im Süden des Landes. Dazu hatten sie sich für eine Mitte der zweiten Halbzeit gezeigte Überrollfahne ein Wortspiel gegen die Gäste aus dem ungarischen Minderheitsgebiet (slowakisch Komárno, ungarisch Komárom) ausgedacht. Das slowakische Wort komár ist die Gelse oder Stechmücke, mit dem Spruch „No Komárno“ samt Fliegenpracker und Insektenvertilgungsmittel „made in Slovakia“ äußerten sie ihren Vernichtungswunsch ihnen gegenüber. Einen ungewöhnlichen Umgang mit nicht mehr gebrauchten Material wählte man nach Schlusspfiff: Die Choreo wurde an Ort und Stelle im Stadion verbrannt.
Der MŠK Púchov wurde 1920 als ŠK Púchov gegründet. 1948 wurde daraus Sokol Makyta Púchov und 1956 TJ Iskra Púchov. Von 1968 bis 1992 hieß der Verein TJ Gumárne 1.mája Púchov und spielte von 1974 bis 1986 mit einer Saison Ausnahme in der zweiten tschechoslowakischen Spielklasse. Nach der slowakischen Unabhängigkeit spielte Púchov zunächst in der zweiten und dann ab 2000 in der ersten Liga. Es war die Zeit der größten Erfolge: Europacupteilnahmen mit Spielen u.a. gegen Freiburg, Bordeaux und den FC Barcelona, zweiter Meisterschaftsplatz 2002 und Cupsieg 2003. Sensationell war das 1:1 im in Trnava ausgetragenen Heimspiel gegen Barcelona, dem im Camp Nou allerdings eine 8:0-Niederlage folgte. Nach dem Ausstieg des Finanziers und Hauptsponsors, eines hiesigen Reifenherstellers namens Matador, 2006 ging der Verein in die dritte Liga zurück. Von 2009 bis 2011 schaffte man es wieder in der zweite Liga. 2015 wurde aus dem zwischenzeitlichen FK Púchov der städtische MŠK Púchov.
Das Mestský štadión Púchov wurde 1957 eröffnet. Die Haupttribüne wurde 1960 fertiggestellt. Die ehemalige Laufbahn im Oval wurde 2000 mit Rasen begrünt. 2001 wurde das Stadion fast vollständig mit roten Plastiksitzplätzen ausgestattet. Die Kapazität beträgt 6.614 Plätze, davon 5.963 Sitzplätze.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Púchov besichtigt.
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