Regionalliga West, 7. Runde, 26.8.2016
Sportzentrum Mitte, 1.250
Im Stadtderby zwischem dem ältesten und dem bedeutendsten Salzburger Fußballverein konnte sich die Salzburger Austria gegen den SAK durchsetzen, der eigentlich besser begonnen und die Anfangsphase dominiert hatte. Doch kurz vor Ende der ersten Halbzeit gingen die Violetten in Führung. Im Torjubel flogen zwei Böller auf das Spielfeld, die neben dem Linienrichter explodierten. Es folgten mehrere Minuten Spielunterbrechung zu dessen Behandlung, Ordneraufmarsch, Platzsprecherdurchsage und ein kleiner Tumult im Auswärtssektor, wo anscheinend der Böllerwerfer zumindest beschimpft wurde. In der zweiten Halbzeit gab es auf der Haupttribüne aufgrund umstrittener Schiedsrichterentscheidungen (Elfmeter, Abseitstor) teils aufgebrachte Stimmung auf SAK-Seite, die auch zum Verweis des SAK-Trainers auf die Tribüne führte. Mehr als ein Ehrentreffer war für den SAK an diesem Abend dann nicht mehr drinnen.
Die Kurve der Salzburger Violetten hatte sich am späten Nachmittag am Residenzplatz in der Altstadt getroffen und war von dort nach Nonntal marschiert. Am SAK-Platz füllte man die offene Längsseite und supportete vor dem Hintergrund des Festungsbergs. Nach Spielende gab es zum feierlichen Ausklang des Abends noch eine Pyroshow.
Die Rude Boys des SAK sind von der Dimension her natürlich eine etwas kleinere Hausnummer, fielen aber mit durchaus humorvollen Gesängen auf und zeigten zum Unmut des Ordnerdiensts zu Beginn der zweiten Halbzeit auch ein bisserl Pyro.
Der Salzburger Athletiksport-Klub 1914 wurde am 24. Juni 1914 gegründet und ist damit der älteste Fußballverein in Stadt und Land Salzburg. Von 1924 bis 1938 gewann der SAK fünfzehnmal in Folge den Salzburger Landesmeistertitel. 1934, 1935 und 1937 erreichte der SAK in der österreichweiten Amateurstaatsmeisterschaft das Finale, verlor aber jeweils: 1934 gegen Sturm Graz, 1935 gegen den Badener AC und 1937 gegen den Wiener Post SV. SAK-Spieler spielten in der österreichischen Amateur-Nationalmannschaft und vier SAKler waren Teil des Olympia-Teams, das im Fußballturnier der Olympischen Spiele von Berlin 1936 die Silbermedaille gewann. Eine Gedenktafel erinnert daran. 1952/53 spielte der SAK als erster Salzburger Verein eine Saison in der bundesweiten Staatsliga A. 1961/62 folgte eine weitere Staatsliga-Saison in der höchsten österreichischen Spielklasse und 1985/86 ging es für ein Jahr in die Erste Division der Bundesliga. Bis 1988 spielte der SAK dann noch in der Zweiten Division, seither spielt man in der Regionalliga oder viertklassig. 2016 stieg man erstmals seit 2006/07 wieder in die Regionalliga West auf.
Am alten SAK-Platz gewann Rapid in der Staatsliga 1952 3:4 und spielte 1962 1:1. Im SAK-Tor stand damals der legendäre Rapid-Tormann Walter Zeman, der hier 1961/62 seine Karriere ausklingen ließ. Die Bundesliga-Saison 1985/86 musste der SAK im Lehener Stadion austragen, dort gewann Rapid 1985 2:3. Ein SAK-Anhänger wurde dabei bei einer von vielen gewaltsamen Auseinandersetzungen rund um das Spiel von einem Rapidler tödlich verletzt.
Das Sportzentrum Mitte im Salzburger Nonntal wurde 2008 eröffnet und ersetzte den in der Nachbarschaft gelegenen, 1921 eröffneten und 2007 abgerissenen alten SAK-Platz sowie den UFC-Platz. 2013 kam ein Ausbau mit weiteren Sportanlagen hinzu. Die Haupttribüne liegt auf der Sonnenseite, bietet dafür aber eine Postkartenansicht der Festung Hohensalzburg gegenüber.
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