Dienstag, 29. Juli 2025

Kolárovo – Imeľ 2:3 (2:1)

Slowakei, Slovenský pohár, 1. kolo, 29.7.2025
Štadion Kolomana Gőgha / Gőgh Kálmán Sportpálya, 200

2:3 nach 2:0 im slowakischen Cup. Der FK Kolárovo (slowakisch) bzw. Gútai FK (ungarisch) aus der zu drei Vierteln ungarischen südwestslowakischen Kleinstadt, die slowakisch Kolárovo (bis 1948 Guta) und ungarisch Gúta heißt, ging früh in Führung und hatte per Elfmeter nach einer Viertelstunde auf 2:0 gestellt. Das Match war allerdings noch nicht vorbei. Die Heimmannschaft aus der V. liga Juhovýchod des westslowakischen Fußballverbands Západoslovenský futbalový zväz (ZsFZ) fing sich gegen die TJ Imeľ (slowakisch) bzw. Imelyi SE (ungarisch) aus der eine Spielklasse höheren Majstrovstvá regiónu – IV. liga ZsFZ noch vor der Pause den Anschlusstreffer zum 2:1, nach einer Stunde Spielzeit den Ausgleich und in den Schlussminuten das 2:3. Am Sonntag hatte das Spiel aufgrund nach Regenwetter unbespielbarem Spielfeld abgesagt werden müssen und wurde hier nun am Dienstag nachgetragen.
Den Namen der Spieler nach zu schließen wäre die Gegend hier nicht ungarisch dominiert mit einer slowakischen Minderheit sondern mit brasilianischer Minorität, denn die Spieler trugen entweder ungarische Namen (kein slowakischer Name bei beiden) oder solche lateinamerikanischer Herkunft. So spielten auf heimischer Seite Hugo de Morais Tristão Ribeiro, Gustavo Gomes Muniz Da Silva Gustavo, Victor Henrique Medina Pascoalino und Gabriel Da Silva Nunes sowie auf Seiten der Gäste Wilson Josué Virguez Castillo, Pedro Guillermo Parra Mora und Jesus Alberto Torrealba Orozco.
Der FK Kolárovo / Gútai FK wurde 1920 gegründet bzw. wird hier seit diesem Jahr Fußball gespielt. Nach dem Fünftliga-Meistertitel 1997/98 – erreicht mit einem entscheidenden Spiel gegen Modrany/Madar, das hier 1.500 Leute sahen – spielte man 1998/99 bis 2022/23 in der IV. liga ZsFZ und nach dem Abstieg seither wieder fünftklassig. Ein Highlight der letzten Jahre war das Cupspiel gegen Spartak Trnava 2015, wo 857 Leute ein 0:4 sahen.
Das Štadion Kolomana Gőgha (slowakisch) bzw. Gőgh Kálmán Sportpálya (ungarisch) ist seit 1997 nach Koloman Gőgh bzw. Kálmán Gőgh benannt, der 1976 mit der Tschechoslowakei Europameister wurde. 55-mal hatte er für die tschechoslowakische Nationalmannschaft gespielt. Koloman Gőgh begann hier 1956 als Achtjähriger bei der damaligen TJ Družstevník Kolárovo mit dem Fußballspielen und hatte später als Verteidiger eine große Karriere bei Slovan Bratislava, mit denen er 1970 bis 1980 zweimal tschechoslowakischer Meister und zweimal tschechoslowakischer Cupsieger wurde. Als 32-jähriger durfte er 1980 nach Österreich wechseln, wo er bis 1982 beim SK VÖEST Linz spielte. Am Ende seiner Karriere agierte er als Spielertrainer beim DAC und dem SV Gols. Im Burgenland sollte er 1995 bei einem Autounfall zwischen Gattendorf und Kittsee einen frühen Tod finden. Zwei Jahre danach wurde das Stadion hier mit einem Freundschaftsspiel des FK Kolárovo / Gútai FK gegen sein Slovan Bratislava (4:5) im Juli 1997 vor 600 Zuschauerinnen und Zuschauern nach ihm benannt. Ihm zu Ehren findet hier im Sommer regelmäßig ein Gedenkturnier im Nachwuchs statt, heuer im Juni bereits zum sechsten Mal. Das alte Tribünengebäude mit nicht mehr genutzten Vereinsräumen im Untergeschoß sowie Tribünenplätzen auf Holzbänken oben hat ein schönes Knickdach. Moderne Sitzgelegenheiten auf Platiksitzen gibt es auf einer niedrigeren Stahltribüne daneben. Ein Blickfang ist auch der Anzeigetafel-Turm mit Turmwächter.
Vor dem Spiel habe ich die Stadt besichtigt.

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