Sonntag, 4. Februar 2024
Rapid – St. Pölten 3:1 (1:1)
ÖFB-Cup, Viertelfinale, 4.2.2024
Weststadion, 15.200
Der SK Rapid zieht in das Semifinale des ÖFB-Cup ein. Das ist der wichtigste Satz des Abends. Vom Fußballspiel her war die Anfangsphase des ersten Pflichtspiels nach der Wintervorbereitung ein holpriger Kaltstart. Nach vierminütiger VAR-Suche nach einer Regelwidrigkeit gab es Elfmeter gegen Rapid und 0:1. Rapid sah nicht gut aus, der SKN St. Pölten war im Spiel. Nach einer halben Stunde suchte und fand das Schiedsrichtergespann im VAR erneut eine Elfmetergelegenheit. Diesmal für Rapid und Grüll konnte zum 1:1 ausgleichen. Ein Wendepunkt im Spiel, denn ab dann sah Rapid besser aus. Nachdem das erst Seidl zugewiesene 2:1 als Eigentor gewertet wurde, trug sich Seidl mit dem 3:1 in der Nachspielzeit eben noch einmal und gültig in die Torschützenliste ein.
Das erste Heimspiel im 125-jährigen Jubiläumsjahr spielte Rapid ausschließlich an diesem Abend in einem bei der Geburtstagsfeier am 8. Jänner vorgestellten eigenen Jubiläumsdress. Es war das erste Heimspiel in den Gründungsfarben Blau-Rot seit dem Wechsel zu Grün-Weiß im Jahr 1906. Auch das alte Wappen war darauf.
Zu Jahresende und Jahresbeginn verstarben einige Rapidler. Vor dem Spiel gedachte Rapid ihnen: Franz Fiala, an den auch Trauerschleifen auf den beiden Transparenten seines Fanklubs EwkiL erinnerten. Michael Sams, an den seine Freundinnen und Freunde vom Fanklub Die Klempner mit einem Spruchband in Minute 48 (er wurde nur 48 Jahre alt) erinnerten. Wolfgang Reznicek, allseits als Platinum bekannt und beliebt, dem sein Fanklub Xindl mit Kerzen und Blumengesteck an seinem Platz auf der Tribüne, einem Portrait über ihrem Fetzen mit der Beschreibung seiner Eigenschaften „Wiener – Rapidler – Mensch – Xindl“ gedachte. Rapid kondolierte vor dem Spiel auch mit einem von Sattlberger übergebenen Kranz vor dem Xindl-Fetzen. Schließlich gab es zu seinem Gedenken noch ein Spruchband seiner vormaligen Gruppe Tornados und des Xindl. Weiters gedacht wurde Grün Weiß Favoriten-Gründungsmitglied Gerhard, der ebenfalls ein Spruchband seines Fanklubs bekam, sowie dem jung verstorbenen Gerald Grabenweger.
Zu Spielbeginn gab es im Block West zur Schalparade einen überdimensionalen Schal der Ultras Rapid mit der Aufschrift Ciao Koby, mit dem sie an den vor vier Jahren verstobenen Rudolf Koblowsky erinnerten, Gründungsmitglied der UR.
Nach 13:12 Minuten erinnerte ein ACAB-Spruchband an die Repressionswelle der Polizei in der Rapid-Fanszene mit Verhaftungen vor zehn Jahren am 4.2.2014 im Nachgang der Ereignisse nach dem Nürnberg-Freundschaftsspiel 2013, was dann zu langwierigen Nachwirkungen vor Gericht und zu Gefängnisstrafen führte. In Minute 30 gratulierten die UR mit einem Spruchband zum heurigen 30-jährigen Jubiläum der Ultras Nürnberg. An den verstorbenen langjährigen Capo der ehemaligen Ultras Unione von Veneziamestre erinnerte ein von zahlreichen UUVM87-Schals begleitetes Spruchband. Eines der UR-Spruchbänder galt Panathinaikos.
Weitere Spruchbänder im Block West beglückwünschten zahlreiche in der Winterpause Neugeborene und ihre Eltern.
Im Auswärtssektor gab es den wohl besten Auftritt der St. Pöltner Fanszene um die Wolfbrigade im neuen Weststadion zu sehen. Mit Choreographie zu Beginn, Pyro und guter Stimmung.
Die Mission 15 zum 15. Cupsieg hat der Fanklub Sitzplatzschweine per Transparent auf der Osttribüne ausgerufen. Das Hoffen und Träumen geht in die nächste Runde.
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