Donnerstag, 15. Februar 2024
Sturm Graz – Slovan Bratislava 4:1 (2:1)
Europa Conference League, Knockout-Runden-Play-offs, Hinspiel, 15.2.2024
Stadion Liebenau, 12.817
Ein Europacupabend in Graz. Sechzehntelfinal-Spiel der Conference League zwischen dem SK Sturm Graz, die eine Stufe höher in ihrer Gruppe der Europa League knapp den dritten Platz erreicht hatten, und ŠK Slovan Bratislava, die in ihrer Gruppe in der Conference League Gruppenzweiter geworden waren. 1:0 stand es schon nach drei Minuten, aber es dauerte auch nur wenige weitere Minuten bis zum 1:1. Es ging hin und her und schließlich erzielte Sturm Graz nach etwas weniger als einer halben Stunde das 2:1. In der zweiten Hälfte folgten zwei weitere Tore. Der mit „Vlado Weiss!“-Chören vom Gästeblock bei seiner Einwechslung gefeierte Trainersohn Vladimír Weiss sah zehn Minuten nach ebendieser die rote Karte, sodass Slovan Bratislava die Partie zu zehnt beendete.
„Wir wollen euch kämpfen sehen, wir wollen euch siegen sehen“ rief die Nordkurve Graz ihrer Mannschaft schon beim Aufwärmen entgegen. Ganz in schwarz begann ihre Choreographie zu Spielbeginn. Auf den schwarzen Zetteln erschienen zunächst Sturm-Buchstaben in weißen Kreisen – was Erinnerungen an eine Choreographie hier an einem anderen Europacupabend wachrief (stnrw 14.12.2011) – und dann in weißen Zetteln Graz. Zu sehen waren anwesende Freunde aus Pisa und von Werder Bremen.
Von einem Treffpunkt am Grazer Hauptplatz war der teilweise mit blauen Hauben ausstaffierte Gästemob – soweit ich ihn gesehen habe – ereignislos zum Stadion spaziert. Womöglich um möglichen Anrainer-Missverständnissen vorzubeugen, dass hier Fußballfans unterwegs wären, skandierten sie dabei oft ihr politisches Glaubensbekenntnis „racist, fascist, hooligans!“. Von den gleichartig gläubigen Freunden hing vom FAK der Hooliganfreundschaftsfetzen und in ebensolcher Größe Schwechat. Den überhaupt größten Fetzen am Zaun stellte Wisła Kraków. Freunde aus Krakau waren auch sichtlich im Sektor gut vertreten und beim Marsch vorne gegangen. Wisła und FAK wurden auch in dieser Reihenfolge besungen. Um ein ihnen bekanntes deutsches Wort benutzen zu können, skandierte der Sektor um die Ultras Slovan zu Beginn „Scheiße Sturm Graz!“. Bereits nach wenigen Wiederholungen wurde daraus wohl aus Gewohnheit „Scheiße Rapid Wien!“ Der große SK Rapid ist eben immer und überall Thema und in den Köpfen, selbst wenn er mit einem Spiel gar nichts zu tun hat.
12.817 Leute besuchten das erste Frühjahrs-Europacupspiel von Sturm Graz seit 23 Jahren. Sturm Graz hatte Karten nur an Abonnentinnen und Abonnenten, Vereinsmitglieder sowie dem Ticketshop amtsbekannte Personen verkauft. Die Gäste erhielten beide Auswärtssektoren, die in Liebenau 1.374 Plätze umfassen. Dazu waren auch noch einige Leute im Nebensektor auf der angrenzenden Längsseite. Sturm Graz wird nächste Woche ebenfalls den ganzen Auswärtssektor mit rund 2.000 Plätzen im Štadión Tehelné pole erhalten, auch wenn im Europacup nur mindestens 5% und nicht wie national üblich 10% der Kapazität für die Gäste vorgesehen sind.
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