Europa League, Gruppe B, 1. Runde, 22.10.2020
Weststadion, 3.000
Starkes Rapid-Spiel, das unbelohnt blieb. Fountas traf abgebrüht zur 1:0-Führung. Arsenal FC reagierte, indem sie Qualität einwechselten. Nach einem Freistoß folgte zwanzig Minuten vor Schluss unglücklich der Ausgleich und bald darauf das 1:2. Dann ging nichts mehr. Aber es war trotz Niederlage ein leiwandes Match.
Es war das erste Pflichtspiel Rapids gegen Arsenal. Bisher hatte es nur Freundschaftsspiele gegeben – zuletzt das wegen Tumult auf den Rängen abgebrochene Spiel im Eisenstädter Lindenstadion 2002. Die höchste Niederlage setzte es beim ersten Aufeinandertreffen 1912 mit 2:8 am WAC-Platz im Prater, den höchsten Sieg feierte Rapid in Brügge 1953 mit 6:1. Ein Triumph der großen Rapid der 50er Jahre (Zeman, Happel, Hanappi, Gernhardt, beide Körner-Brüder, Dienst, Probst ...), die als eine der stärksten Mannschaften Kontinentaleuropas zu einem bezahlten Jubiläumsspiel einer belgischen Brauerei gegen den damaligen englischen Meister eingeladen worden war.
Auswärtsfans sind weiter verboten. An diesem Abend gab es aber getragen vom guten Spiel durchaus so etwas wie britischen Support mit alle paar Minuten einmal aufbrandenden, kurzen Gesängen von ein, zwei Zeilen. In normalen Zeiten wäre die Stimmung explodiert. „Auf geht's Rapid, kämpfen und siegen!“ hatte es zum Anpiff von der Ortstribüne durch die Masken getönt. UEFA-Vorschrift ist das permanente Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Außen- und Innenbereich. Unter dieser Maßgabe ließ die UEFA in der Gruppenphase im Unterschied zur Qualifikation Zuschauerinnen und Zuschauer je nach örtlicher Regelung bis zu 30% der Stadionkapazität zu. In Österreich ist man von 30% weit entfernt. Die exponentiell steigenden Zahlen an Infizierten und stark wachsenden Zahlen an im Spitälern Behandelten machen Einschränkungen verständlich. Dass diese Unsicherheit stiftend im Hü-Hott-Prinzip und ohne Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort verhängt werden, ist schon schwerer nachzuvollziehen. Es war das letzte Rapid-Heimspiel, bei dem die behördliche Kapazitätsbeschränkung auf 3.000 Plätze Gültigkeit hatte und Verpflegung möglich war. Ab dem nächsten Mal werden vorläufig bis zur nächsten Begrenzung nur 1.500 Zuschauerinnen und Zuschauer erlaubt und Gastronomieangebot nicht mehr gestattet sein. „Wir wolln Rapid sehn!!!!!!“ forderte eine Gruppe Rapidfans und zeigte auf Spruchbändern die Botschaft „Auf unseren leeren Tribünen ist genug Platz, um Abstand zu halten / Funktionierende Konzepte und Disziplin müssen belohnt werden / Lasst uns Fans mit Maske und Abstand unseren Verein retten“.
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