Freitag, 30. Oktober 2020

1899fm – Folgen 40 und 41




Rezension


Heinz Deutsch
1899fm
Rapidfunk
1899fm.net







Helmut Mitter ist in Folge 40 zum zweiten Mal zu Gast, nach Folge 13, wo er als Vorstandsmitglied der Rechtshilfe Rapid, als aktives Mitglied des Block West und als von der Rapid-Mitgliederversammlung gewähltes Mitglied des Wahlkomitees für die Rapid-Präsidentenwahl sprach. Nunmehr kam er nach Rollenwechsel als Fanbeauftragter des SK Rapid zu Wort. Er definiert die neue Aufgabe, „ein Bindeglied“ zu sein, etwa die über zweihundert Fanklubs zu unterstützen und Ansprechpartner zu sein. Interessant ist sein Ansatz, Anreize zu bieten, dass sich neue Fanklubs gründen. Man arbeite da derzeit an Ideen. Großes Thema ist natürlich die schwierige Situation mit der Eintrittskartenvergabe in den gegenwärtigen Beschränkungen. Er verstehe Unverständnis und Unmut, aber man versuche mit einer unmöglichen Situation umzugehen. Zum Zeitpunkt des Gesprächs ging es noch um die mittlerweile ohnehin weiter reduzierte Zahl von 3.000 Plätzen. Wenn man es im Nachhinein hört, wird einem wieder klar, wieviel Arbeit und Konzeption für einen längeren Zeitraum hinter den Vergabemodellen steckte, die dann aber aufgrund geänderter Regeln kurzzeitig wieder gekübelt werden mussten und somit ihren Zweck nicht erfüllen konnten. Drittes Thema ist das Spruchband beim Hartberg-Geisterspiel.

Fast schon ein Stammgast ist Laurin Rosenberg vom Rapideum, der zuvor in Folge 18 als regulärer Podcast-Gast sowie Folge 32 im Rahmen einer Reportage aus der Geschichte Rapids erzählen durfte. In Folge 41 ist das Thema das 90-jährige Jubiläum des Mitropa-Cup-Siegs Rapids 1930. Nachdem Rapid schon 1927 und 1928 im Finale gestanden war, konnte vor neunzig Jahren der wichtigste internationale Vereins-Wettbewerb jener Zeit gewonnen werden, der vom zeitgenössischen Prestige auf gleicher Ebene wie der erst zweieinhalb Jahrzehnte später begründete Europacup einzuordnen ist. Im Finale gegen Sparta Prag gewann Rapid im Hinspiel am 2. November 1930 im Stadion Letná vor 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 0:2 und verlor zwar das Rückspiel auf der Hohen Warte vor 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern am 12. November 1930 in einem dramatischen Spiel 2:3 (1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3), gewann aber dadurch den Mitropacup. Rosenberg erzählt über die Vorläufer und Entstehung des Bewerbs, sieht in ihm einen ideengeschichtlichen Vorläufer des europäischen Gedankens und berichtet über die beiden Finalspiele. Eine Sonderausstellung des Rapideums war ursprünglich beabsichtigt. Allerdings gäbe es Probleme mit zu wenig Objekten, wie Rosenberg sagte, und andererseits eben Corona. Stattdessen wird es jetzt erstmals eine vom Rapideum produzierte Festschrift zum Mitropacup-Sieg Rapid 1930 geben. Ich bin gespannt.
Kürzeres zweites Thema der Sendung ist der 6:1-Sieg Rapids über Arsenal 1953, im „fußballerisch stärksten Jahrzehnt“ der Rapidgeschichte, wie es Rosenberg nennt und darüber geradezu ins Schwärmen kommt. Sein Schlusswort an die Hörerinnen und Hörer: „G'sund bleiben! Schaut's auf euch, dass wir den Schaß da auch einmal bewältigen können.“

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