Samstag, 15. Dezember 2018

Příbram – Sparta Praha 1:1 (1:1)

Tschechien, 1. liga, 19. kolo, 15.12.2018
Stadion Na Litavce, 4.182
-3°C

Unentschieden trennten sich der 1. FK Příbram und Sparta Prag in der letzten Runde vor der Winterpause der ersten tschechischen Liga. Nach einer halben Stunde ging Sparta in Führung, Příbram konnte aber kurz vor der Pause ausgleichen.
Kurz nach Ankick musste das Spiel auch schon wieder unterbrochen werden, da die hinter der Hooliganfahne Sparta jsme my („Wir sind Sparta“) und allesamt in schwarze Plastiksäcke gehüllten Auswärtsfans ein vorverlegtes Silvesterfeuerwerk abbrannten und zahlreiche Fackeln auf das Spielfeld warfen. Die mehreren hundert auf der Gästetribüne supporteten im bekannten Spartastil. Dazu passt, dass der Schnee für zahreiche Schneebälle auf den gegnerischen Tormann in der ersten Hälfte genutzt wurde, wobei es ein Mal auch eine mit Countdown eingeleitete wahre Schneeball-Kanonade gab. Auf heimischer Seite gab es einen etwa ein Dutzend zählenden Fanblock auf der Tribüne, der mit einer Trommel, Schals, Luftballons und Wunderkerzen seine Mannschaft unterstützte.
Der 1. FK Příbram wurde 1928 als SK Březové Hory in der Bergbaustadt Březové Hory (deutsch Birkenberg) gegründet, die 1953 nach Příbram eingemeindet wurde. Nach der kommunistischen Machtübernahme 1948 wurde daraus 1950 Baník Příbram. 1968 stieg man erstmals in die damals drittklassige Divize auf. 1975 bis 1981 spielte man sogar in der zweithöchste tschechoslowakischen Spielklasse (erst zwei Saisonen in der landesweiten 2. Liga und dann ab 1977 in der ČNFL im tschechischen Landesteil). 1972 wurde der Verein in SK Uranové Doly Příbram umbenannt, 1976 in Baník Uranové Doly Příbram und 1981 in TJ Uranové Doly Příbram. Die Bergbautradition hatte man jeweils mit Baník (Bergarbeiter) oder dem Verweis auf den Uranbergbau im Namen. Nach der Wende hieß man ab 1992 FC Příbram. 1996 wurde Dukla Prag vom Příbram-Eigentümer übernommen und mit dem Verein fusioniert. Dukla übernahm zunächst den Platz des FC Příbram in der 2. Liga, während dieser als FC Dukla Příbram in die drittklassige ČFL abstieg. Nach dem Aufstieg 1997 wurde Dukla vom damaligen Eigentümer ganz nach Příbram übersiedelt und der Spielbetrieb des Prager Traditionsvereins eingestellt. Dort gab es 1998 eine Neugründung und 2001 die Wiederaufnahme des Spielbetriebs einer Kampfmannschaft. Der Verein spielte mit der Prager Spiellizenz als FC Dukla in Příbram, ab 1998 als FC Dukla Příbram und ab 2000 ohne den Namen Dukla und mit einem Sponsorennamen. Seit 2008 heißt der Verein ohne Sponsorennamen jetzt 1. FK Příbram. Mit Ausnahme der Saisonen 2007/08 und 2017/18 spielte man seit 1997 immer in der ersten tschechischen Liga. Der beste Tabellenrang war der vierte Platz 2000/01 samt Qualifikation für den UEFA-Cup (Erstrundensieg gegen Sedan und Zweitrundenaus gegen PAOK).
Das Stadion Na Litavce wurde 1955 als Hornický stadion Baníku Příbram für Baník Příbram eröffnet. 1978 bis 1980 wurde, finanziert von den Uranminen, dem Trägerbetrieb des Fußballvereins und Arbeitgebers der Stadt, das Stadion ausgebaut und die Längsseitentribünen errichtet. Nur die Westtribüne war damals überdacht. Nach der Dukla-Übernahme wurde in den 1990er Jahren auch die Osttribüne überdacht und die eine Hintertortribüne errichtet. Das Stadion ist nach dem Fluss Litavka benannt, der hinter der Westribüne verläuft. Bei Hochwasser führte dies schon öfters zu Problemen, 2002 wurde das Spielfeld überflutet.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Příbram besichtigt.

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