Slowenien, 1. SNL, 19. krog, 8.12.2018
Športni park Nova Gorica, 1.000
Mit lauten „Zoki!“-Jubelrufen von Tribüne wurde der verdiente Rapidler Zoki Barišić, der seit September Trainer des slowenischen Hauptstadtvereins ist, nach dem Spiel verabschiedet. Laut slowenischen Medienberichten könnte es aber auch schon wieder sein letztes Spiel bei Olimpija Ljubljana gewesen sein. Die Gäste gingen nach einer Viertelstunde in Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte Gorica ihrerseits per Elfmeter ausgleichen, doch Olimpija gewann schließlich verdient.
Auf heimischer Seite wurde zunächst im angestammten und mit Graffiti schön geschmückten Fansektor supportet, nach etwa zehn Minuten während des Spiels aber auf die Haupttribüne gewechselt. Mit einer Trommel unterstützt gab es durchaus durchgängigen Gesang, allerdings keinerlei optische Elemente und auch keinerlei Fetzen am Zaun. In der Stadt und auch rund um das Stadion sind die 1991 gegründeten Terror Boys mit Pickerl und Graffiti präsent, ob und wie sie hier und heute auch im Stadion waren entzieht sich daher meiner Kenntnis. Im Gästefanblock wurde hinter dem üblichen Auswärts-Zaunbehang Olimpija supportet und mit großer Geste zwei Gorica-Kleidungsstücke mit Fackeln verbrannt. Auf der Haupttribüne befanden sich in einem abgetrennten Bereich weitere Olimpija-Fans, die dann eben nach Schlusspfiff Zoki zujubelten. Er winkte zurück.
Der Nogometno Društvo Gorica wurde 1947 als FD Gorica durch Fusion der Vereine der Ortschaften Bilje (TVD Partizan, 1946 gegründet), Mirna (Adria, 1922 gegründet) und Šempeter pri Gorici (TD Gorica) gegründet. 1948 benannte man sich ŠD Gorica um, 1949 SŠD Železničar, 1955 ŽNK Nova Gorica und 1961 NK Gorica. 1963 zog der Verein von Šempeter nach Nova Gorica auf das Gelände des noch unausgebauten Športni park um, fusionierte mit dem 1918 gegründeten NK Branik aus der Vorstadt Solkan und nannte sich nun NK Nova Gorica. Von 1970 an hieß man bis zum Ende Jugoslawiens nach einem Automobilbetrieb NK Vozila. Fußball gespielt wurde hier aber auch bereits vor der Teilung der Stadt in das italienische Gorizia und das slowenische Nova Gorica 1947: 1911 gab es in Görz bereits einen Jugoslavija genannten slowenischen Fußballverein neben den italienischen Fußballern. Seit der slowenischen Unabhängigkeit 1991 spielt der nunmehrige ND Gorica ununterbrochen in der ersten slowenischen Liga. Die größten Erfolge waren vier slowenischen Meistertitel 1996, 2004, 2005 und 2006 sowie drei Cupsiege 2001, 2002 und 2014.
Der Slowene Alfred Jermaniš, der 1994/95 für Rapid spielte und österreichischer Cupsieger wurde, spielte anschließend 1995/96 eine Saison in Nova Gorica und wurde hier slowenischer Meister.
Das Stadion im Športni park wurde 1964 eröffnet. Die Haupttribüne wurde 1993 errichtet und 2007 überdacht. Auf der gegenüberliegenden Längsseite gibt es einige weitere hundert Plätze auf Stufen, sodass sich eine heutige Kapazität von 3.000 Plätzen ergibt. Der Rekordbesuch wurde 1982 noch vor dem Tribünenbau verzeichnet, als sich hier zum 35-jährigen Jubiläumsspiel gegen Hajduk Split 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer drängten. Die höchste Anzahl im heutigen Stadion wurde im meisterschaftsentscheidenden Spiel 1996 gegen Olimpija verzeichnet, als 4.500 Leute heftigen Regenfällen trotzten.
Vor dem Spiel wurden das italienische Gorizia und das slowenische Nova Gorica besichtigt.
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