Vorarlberg, Vorarlbergliga, 29. Runde, 10.6.2018
Bodenseestadion, 400
Nachdem Bregenz nach zwanzig Minuten in Führung gegangen war, konnte Feldkirch per Elfmeter ausgleichen bis Bregenz in der Nachspielzeit ihrerseits per Elfmeter den 2:1-Endstand und Heimsieg fixieren konnte. Die Gäste hatten da schon eine halbe Stunde zu zehnt gespielt und in der Nachspielzeit erneut einen Spieler nach Gelb-Rot verloren.
Die Fanszene um Ultras Bregenz und Bianco e Nero Supporters Bregenz zeigte zu Beginn eine schöne Choreographie, welche das Bodenseestadion und die Liebe zum Verein thematisierte. Zur der ORF-Übertragung geschuldeten Ankickzeit 10 Uhr Sonntagvormittag meinte man kritisch „Sonntags, 10 Uhr, kommen wir vom Feiern heim!“ Jedes Tor wurde ansehnlich pyrotechnisch gefeiert, der Verein supportet und zum Abschluss mit Spruchbändern verdiente Leute aus dem Verein verabschiedet.
Der SC Schwarz-Weiß Bregenz wurde 1919 als FC Bregenz gegründet. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der kriegsbedingten Unterbrechung wurde der Verein auf Intervention der französischen Besatzungmacht 1945 umbenannt, hieß fortan Schwarz-Weiß Bregenz und erhielt sein auch heute wieder geführtes Vereinswappen. Den Vorarlberger Spielbetrieb verließ man 1950 mit Gründung der Arlbergliga (Tirol und Vorarlberg) und erreichte 1954/55 mit der Staatsliga erstmals die höchste österreichische Spielklasse. Ab 1960 spielte man in der Regionalliga West (bis 1973/74 die zweithöchste Spielklasse) bis man 1966 mit dem Aufstieg in die Nationalliga erneut erstklassig wurde. Man spielte bis 1966 bis 1969 und dann nocheinmal 1970/71 sowie 1972/73 in der Nationalliga, verabschiedete sich dann aber für ein Vierteljahrhundert aus der höchsten Liga. In den 1970er Jahren kamen Sponsornamen auf und es gab Fusionen, 1973/74 mit Rätia Bludenz zum FC Vorarlberg (gespielt wurde abwechselnd in Bregenz und Bludenz) und 1979 bis 1987 mit dem FC Dornbirn zur IG Bregenz/Dornbirn. 1999 stieg Schwarz-Weiß Bregenz in die Bundesliga auf und war bis 2005 erneut erstklassig. Dem Abstieg 2005 folgten aus finanziellen Gründen der Lizenzentzug, der Konkurs und die Vereinsauflösung. Der neugegründete SC Bregenz stieg 2005/06 in der fünftklassigen Landesliga ein und dann gleich 2006 in die Vorarlbergliga und 2007 weiter in die Regionalliga West auf, kam aber nicht mehr daraus hinauf sondern musste 2014 zurück in die Vorarlbergliga, in der man nach einem erneuten Regionalligajahr 2015/16 seit 2016 wieder spielt. Seit 2013 führt man wieder den Traditionsnamen Schwarz-Weiß Bregenz.
Mit zwölf Erstligasaisonen von 1954/55 bis 2004/05 ist Schwarz-Weiß Bregenz immer noch der erfolgreichste Vorarlberger Erstliga-Verein. Rapid gewann in dieser Zeit von 36 Begegnungen 22 Spiele, siebenmal wurde remisiert und siebenmal verloren. Hier im Bodenseestadion gewann Rapid von achtzehn Begegnungen neun Spiele, remisierte dreimal und verlor sechsmal. Das gut gemachte Stadionheft Ankick erinnerte u.a. an die Saison 1967/68, als der spätere Meister hier 3:1 verlor.
Das Bodenseestadion wurde 1951 eröffnet. Das Spielfeld umschloss damals nicht nur eine Laufbahn sondern auch eine eine Radrennbahn, auf der u.a. Motorradrennen ausgetragen wurden. Auf der Haupttribüne, zwei unüberdachten Tribünen und im offenen Oval gab es Platz für 14.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. 1993/94 wurde das Stadion komplett umgebaut, die Laufbahn mit weiteren Leichtathletikanlagen und die Tribünen neu gebaut. 2001 wurde die Gegentribüne überdacht. Die Sitzplätze im Oval auf Süd- und Ostseite wurden 2004 als Bundesliga-Lizenkriterium installiert, um eine Sitzplatzkapazität von 4.000 Sitzplätzen zu erreichen. Mit einer Kapazität von rund 12.000 Plätzen ist das Bregenzer Bodenseestadion das größte Stadion Vorarlbergs.
Am Nachmittag wurde die Stadt Bregenz besichtigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen