Freitag, 23. September 2016

Block West Echo, 37


Rezension


Block West Echo
#37
Sommer 2016
228 S.







In der Sommer-Ausgabe des Block West Echo der Ultras Rapid 2016 stehen natürlich die Weststadion-Kampagne und der Einzug ins neue Weststadion im Heft an prominenter Stelle. Thema ist u.a. auch die Graffiti-Gestaltung des Block West und des Mannschafts-Besprechungsraums. Auf das Eröffnungsspiel wird zurückgeblickt und dazu der Gegner Chelsea FC ausführlich vorgestellt, zumal es mit dem für die Stadioneröffnung auserkorenen Verein zuvor keinerlei historische Berühungspunkte gab. Die Worte gegenüber der VIP-Tribüne sind hart und deutlich: „Es wird kein leichtes Unterfangen mit der geldgeilen Bagage in diesem Bereich.“

Die Spiele in Meisterschaft, Cup und Europacup des Frühjahrs 2016 werden Revue passieren gelassen. Ein exemplarischer Spieltag (Cupspiel gegen Austria Salzburg) wird von frühmorgens bis spätabends aus zwei Perspektiven parallel geschildert, vom vor den Toren stehenden Stadionverbotler und dem Vorsänger drinnen.

Die Freundschaften bekommen in diesem Heft nunmehr traditionell viel Platz. Ein besonderes Zuckerl ist diesmal ein Rückblick auf Besuche und Touren der Ultras Rapid mit Veneziamestre in Italien 2001. In detailreichen Schilderungen wird man durch eine andere Zeit geführt. Ebenfalls sehr detailreich wird weiters die 15-jährige Freundschaft mit Gate 13 von Panathinaikos Jahr für Jahr und mit vielen Fotos illustriert nacherzählt. Rund um das Februar-Spiel gegen den WAC wurde das Jubiläum gefeiert und im Sommer die 50-Jahres-Feier von Gate 13 in Athen besucht. Zu diesem Anlass brachen zwei Leute per Fahrrad in 15-tägiger Fahrt von Wien nach Athen auf, was hier in Tagebuchform nacherzählt wird. Man liest und staunt. Ein fesselnder Bericht − auch bei Fehlen jeglicher Ambition, ähnliches selbst auf sich zu nehmen. Das ist derjenige Text im Heft, der den stärksten Eindruck hinterlassen hat. Zu guter Letzt gibt es auch einen Rückblick auf die Nürnberger Frühjahrssaison und Oliver P. nimmt einen in seinem diesmaligen Reisetagebuch auf eine Stadtführung durch die sehenswerte Stadt Nürnberg mit.

75 Jahre ist heuer der deutsche Meistertitel Rapids her. In einem empfehlenswerten, auch persönlich gehaltenen Artikel beschäftigt sich Domencio Jacono abwägend und analysierend mit der Frage, wie man zu diesem großen sportlichen Erfolg Rapids in einer Zeit des Mordens und der Verbrechen, von der Rapid nicht unberührt blieb, halten kann. Unliebsames zu verdrängen und unter den Tisch zu kehren ist der falsche Weg. Stattdessen offen damit umgehen, um zu Recht einen der größten Vereinserfolge in Ehren halten zu können.

Zuletzt war schon im Forza Rapid ein anekdotenreiches Interview mit Funki Feurer zu lesen. Auch hier kann man einige seiner Geschichten voller Schmunzeln in einem Interview lesen.

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