Freitag, 27. Dezember 2013

Panathinaikos - Xanthi 2:1 (1:1)

Griechenland, A' Ethniki, 17i Agonistiki, 22.12.2013
Gipedo Apostolos Nikolaidis, 8.314

Nachdem die Gäste zunächst überraschend in Führung gegangen waren, glich Panathinaikos noch vor der Pause aus und gewann mit einem weiteren Tor in der zweiten Halbzeit das Match. Ein durchaus verdientes Ergebnis. Als baby squad charakterisierte der Sitznachbar im Gespräch seine junge Mannschaft. Das leidige Geld ist ein Problem.
1966 wurde mit Gate 13 ein organisierter Fanzusammenschluß gegründet, unter dessen Dach sich auch heute die nach Herkunftsorten gegliederten Fanklubs versammeln. Aufgrund ihrer Fanfreundschaft mit den Ultras Rapid sind sie hier ja nicht unbekannt und man durfte bei den letzten beiden Europacupspielen in Griechenland 2012 und 2013 zwei unterschiedliche Erfahrungen machen. Unter anderen war an diesem Abend der Gesang über Rapid und Panathinakos gegen die jeweiligen Stadtrivalen zu hören.
Panathinaikos Athlitikos Omilos (Παναθηναϊκός Αθλητικός Όμιλος, „Gesamt-Athener Sportverein“) wurde 1908 gegründet und betreibt über zwanzig verschiedene Sportabteilungen. 1908 gründete man sich noch als Podosferikos Omilos Athinon, Ποδοσφαιρικός Όμιλος Αθηνών (POA), seit 1924 trägt man den heutigen Namen mit der Abkürzung PAO. 1930 gewann man die erste griechische Meisterschaft, konnte nach einer von internem Streit begleiteten Phase aber erst 1949 und 1953 wieder Meistertitel erringen. Ein volles Stadion hatte man trotzdem. In den 60er Jahren wurde man auch sportlich wieder zur Spitzenmannschaft und erreichte 1971 das Finale im Europacup der Meister, wo man vor 25.000 mitgereisten Fans gegen die große Mannschaft von Ajax Amsterdam verlor. Nach nicht so erfolgreichen 70er Jahren wurden in den 80er und 90er Jahren viele Titel in Meisterschaft und Cup gewonnen. Die dann seit 1996 laufenden Serienmeisterschaften des großen Rivalen Olympiakos konnte man aber nur 2004 und 2010 brechen. Insgesamt wurde PAO bislang zwanzigmal Meister und 17-mal Cupsieger.
Rapid spielte im Jänner 1958 bei Panathinaikos 1:1, gewann in ein weiteres Freundschaftsspiel 1979 hier 1:0 und verlor in einer dritten Begegnung 1980 2:0. Das vor 30.000 Leuten ausgetragene Spiel 1980 war das Ablösespiel für den von Rapid hierher gewechselten Helmut Kirisits. Von PAO zu Rapid kam 1999 Andreas Lagonikakis. Über einen anderen Andreas gibt es nichts zu sagen.
Das Gelände des heutigen Apostolos-Nikolaidis-Stadion (Γήπεδο Απόστολος Νικολαΐδης) wurde 1922 von Panathinaikos übernommen und ist seither die Heimstätte vieler Sportsektionen des Vereins. 1928 wurden Holztribünen errichtet und 1931 die ersten Betontribünen. 1948 bekam das Stadion an der Leoforos Alexandras (Γήπεδο Λεωφόρου Αλεξάνδρας), das kurz Leoforos genannt wird, das erste Flutlicht in Griechenland und 1958 das erste Rasenspielfeld des Landes. 1959 baute man unterhalb einer Kurve eine Sporthalle für die anderen Sektionen des Vereins. 1981 wurde das Stadion nach Apostolos Nikolaidis benannt, der für PAO im Fußball und anderen Sportarten aktiv war, Vorstandsmitglied und Vereinspräsident sowie Präsident des griechischen Fußballverbands und des Leichtathletikverbands gewesen war.
1984 zog die Fußballsektion in das Olympiastadion um. 2000 ging man nach einem Umbau in das heute 16.000 Sitzplätze umfassende Heimstadion zurück, mußte es aber 2005 wieder verlassen und spielte von 2005 bis 2013 mit Ausnahme der Saison 2007/08 wieder im großen Stadion. In der Saison 2013/14 kehrte PAO nunmehr aus finanziellen Gründen wieder heim. Das Fußballerlebnis ist jedenfalls ein anderes hier in diesem engen Stadion inmitten der Stadt, wo nur wenige Meter die Häuserzeile vom Ausbau der Heimkurve trennen und die Stützen des Längsseitendaches bereits am Gehsteig der Straße stehen. Die hauptstraßenseitige Längsseitenfassade ist mit schönen Szenen aus der Vereinshistorie geschmückt.
Dem letzten Fußballspielbesuch des Kalenderjahres war ein kurioses Nachmittagsspiel vorausgegangen, am Vortag waren ebenfalls zwei Matches in Athen besucht worden. Das lange Wochenende in der griechischen Hauptstadt stand aber nicht nur im Zeichen des Fußballs, sondern auch der kulturellen Bildungsreise und Stadtbesichtigung.
















































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