Mittwoch, 18. September 2013
Ostbote 2
Rezension
Ostbote
Fanzine der Lords Rapid
#2 / 2013
103 S.
Ein richtiges kleines Taschenbuch ist die zweite Ausgabe des Fanzines der Lords Rapid.
Hauptinhalt ist ein Interview mit Oliver Pohle zu seinem Weg mit den Ultras Rapid und seinen 15 Jahren als Vorsänger. Interessant sind seine Erzählungen über die 90er Jahre und seine Anfänge als Vorsänger 1998 und 1999. „Wir sind dort in der dritten Reihe, mit Blick Richtung Spielfeld, am Sessel gestanden. Man hat uns damals auch nur gesehen, wenn man nach unten geschaut hat, weil es ja noch kein Podest gab. [...] Und weil in Italien die Vorsänger auf dem Zaun mit dem Rücken zum Spielfeld standen, wollten wir das auch. Deshalb haben sich der Reini und ich am 7.7.1999 beim ersten Spiel von Dejan Savićević, den ich übrigens sehr schätze, am Zaun des Block West positioniert. Aber natürlich war es schwer einem 35-Jährigen zu erklären, daß er jetzt seine Hände rauf geben soll, ist eh ganz klar. Vor allem auswärts und bei den älteren Fanklubs hatten wir es sehr schwer.“
Neben einem Rückblick auf die Rapid-Saison 2012/13 aus Ostkurvenperspektive gibt es u.a. Beiträge zu 25 Jahren Ultras und zehn Jahren Lions, ein Portrait von Robert Körner und Alfred Körner samt Gespräch mit Letzterem sowie einen ausführlichen Nürnberger Saisonrückblick.
Eine bemerkenswerte Rubrik ist Die Stadt meiner Träume über die Stadt Wien. In dieser Ausgabe wird Wiener Stephansdom vorgestellt, und zwar in einem Interview mit dem oft aus der Yellow Press lächelnden Dompfarrer Toni Faber. Seinen Gesprächspartnern wünscht er zum Abschluß für Rapid „viel Erfolg im Bemühen, diese radikalen und rabiaten Ränder einfach gut in den Griff zu bekommen! Das wünsch ich euch von ganzem Herzen.“ Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht.
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