Deutschland, 2. Bundesliga, 17. Runde, 13.12.2014
Stadion am Bornheimer Hang, 7.021
Der FSV Frankfurt suchte im Heimspiel sein Heil im abwarten, verteidigen und kontern. Man hatte heuer noch kein einziges Heimspiel gewonnen. Auch diesmal machten, mit etwas Mühe, die Gäste die Tore und gewannen das Match. Fortuna Düsseldorf traf kurz vor Schlusspfiff der ersten Halbzeit und legte dann nach der Pause noch ein Tor drauf. Jimmy Hoffer spielte die letzte halbe Stunde für die Fortuna Düsseldorf, ein Ex-Austrianer von Beginn an bis kurz vor Schluss.
In der Frankfurter Kurve stehen und supporten die beiden Ultragruppen, die ältere Senseless Crew und die sich von ihnen getrennt habenden Pugnatores separat. Aufgrund des zahlreichen Düsseldorfer Anhangs war es akustisch für sie nur bedingt ein Heimspiel. Im Auswärtsblock sangen die Ultras durch, während bei den übrigen Auswärtsfans einige Male getrennt davon eigene Gesänge gesungen wurden.
Der FSV Frankfurt (FSV für „Fußballsportverein“) wurde 1899 gegründet. Der FSV wurde schnell zum stärksten Frankfurter Fußballverein, nahm an den Finalrunden um die süddeutsche Meisterschaft teil und erreichte 1925 das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, das man im Frankfurter Waldstadion gegen den Favoriten 1. FC Nürnberg erst in der Verlängerung knapp mit 0:1 verlor. 1933 wurde die letzte ausgetragene süddeutsche Meisterschaft gewonnen. In der Saison 1938/89 folgte die zweite große Finalteilnahme. Im Tschammerpokal erreichte der FSV nach Semifinalsieg gegen den Wiener Sport-Club das deutsche Pokalfinale. Im Berliner Olympiastadion war man am 8. Jänner 1939 gegen Rapid wiederum Außenseiter. Rapid drehte in der Rapidviertelstunde eine 1:0-Führung des FSV noch um und wurde mit 3:1 den deutscher Pokalsieger.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte der FSV seine führere Position nicht mehr, wurde von der Eintracht als Frankfurter Spitzenmannschaft verdrängt und kam 1963 nicht in die neugegründete Bundesliga. In den folgenden Jahrzehnten wechselte der Verein zwischen Zweit- und Drittklassigkeit bis man 1996 aus finanziellen Gründen in die damals viertklassige Oberliga musste. Dort spielte man mit Ausnahme von zwei Regionalligasaisonen bis 2007. 2007/08 spielte man wieder in der Regionalliga und das so gut, dass man direkt in die 2. Bundesliga aufstieg und somit die in der Folgesaison eingeführte 3. Liga sozusagen übersprang. Seither spielt man meist im unteren Tabellendrittel der zweiten Liga. Besonders waren die Saison 2011/12, als es zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert wieder zu Stadtderbys gegen die aus der Bundesliga abgestiegene Eintracht kam (das FSV-Heimspiel fand dabei nicht hier, sondern vor 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Waldstadion der Eintracht statt) sowie 2012/13 die erfolgreichste Saison seit vielen Jahrzehnten, als man die 2. Bundesliga am vierten Tabellenplatz abschloss.
In der Saison 2000/01 war der Ex-Rapidler Kurt Garger Trainer des FSV Frankfurt in der Oberliga Hessen.
Das Stadion am Bornheimer Hang wurde 1931 eröffnet. Zwischen 2007 und 2009 wurde das Leichtathletikoval zu einem reinen Fußballstadion umgebaut. 2012 wurde schließlich auch noch die bis dahin stehengebliebene, nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg erst 1953 wiedererrichtete alte Haupttribüne abgerissen und innerhalb von elf Monaten neu errichtet. Heute hat das Stadion eine Kapazität von 12.542 Plätzen, davon 4.139 Sitzplätze und 8.403 Stehplätze.
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