Deutschland, Bundesliga, 11. Runde, 10.11.2012
Düsseldorf Arena, 41.200
Keinen Heimsieg schaffte der Aufsteiger, obwohl sie in Führung gegangen waren und durch eine verdiente rote Karte für einen Hoffenheimer einen Vorteil bekamen.
Durch die Stadionlautsprecher gibt es vor Matchbeginn nicht nur, aber doch reichlich Musik der Lokalheroen Tote Hosen zu hören. Das Spiel über sorgte der Fansektor im Eck der Stehplatzkurve für ansprechende Stimmung.
Im Jahr 1895 wurde im Düsseldorfer Arbeiterviertel Flingern der Turnverein Flingern 1895 gegründet. Davon abseits benannte sich 1913 der 1911 gegründete Fußballverein Alemania 1911 in Fortuna 1911 um und fusionierte 1913 mit dem 1908 gegründeten Düsseldorfer Fußballklub Spielverein zum neuen Düsseldorfer Fußballklub Fortuna 1911. Dieser wiederum vereinigte sich 1919 mit dem anfangs genannten Flingerner Turnverein zum der Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895. 1933 war Fortuna Düsseldorf deutscher Meister. Dazu wurden 1979 und 1980 der DFB-Pokal gewonnen. Nach dem in einem rheinischen Derby verlorenen Cupfinale von 1978 gegen den deutschen Meister 1. FC Köln erreichte Fortuna 1979 das Finale des Europacups der Cupsieger. Dort unterlag man dem FC Barcelona mit Hans Krankl 4:3 nach Verlängerung. Krankl erzielte das spielentscheidende Tor zum 4:2.
Josef Hickersberger spielte von 1976 bis 1978 bei Fortuna und war hier von Dezember 1990 bis August 1991 auch als Trainer tätig.
Erfolgreiche Zeiten waren die 1930er Jahre, als man regelmäßig an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnahm, sowie die Jahre von 1971 bis 1987 in der Bundesliga. 1999 stieg man in die damals drittklassige Regionalliga ab und 2002 ging es weiter hinunter in die viertklassige Oberliga. Erst in den letzten Jahren ging es wieder steil bergauf, mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2009 und dem Erstligaaufstieg 2012.
Von 1972 bis 2002 spielte Fortuna hier an dieser Stelle im großen Rheinstadion, welches das 1930 errichtete Paul-Janes-Stadion als Heimstätte ersetzte. Als 2002 mit dem Abriß und Arena-Neubau begonnen wurde, kehrte der Verein dorthin an den Flinger Broich zurück, bevor er 2005 als erst ein Jahr zuvor wieder in die Regionalliga aufgestiegener Verein die neugebaute Arena bezog. Das alte Rheinstadion wurde 1925 mit 40.000 Plätzen eröffnet und für die WM 1974 auf 70.000 Plätze ausgebaut. Über dem weiten Oval zog sich über drei Seiten ein zweiter Rang samt Dach, während eine Hintertorseite einrangig und offen blieb. Bei der WM 1974 fanden hier zwei Erstrunden- und drei Zweitrundenspiele statt, bei der EM 1988 das Eröffnungsspiel und ein weiteres Gruppenspiel. 1975 und 1979 trug hier Borussia Mönchengladbach die Heimspiele des UEFA-Cup-Finales aus und 1981 fand hier das Finale des Europacups der Cupsieger statt.
Trotz dieser Historie erfüllte die große Schüssel moderne Anforderungen nicht mehr. Es wurde ab 2002 abgerissen und durch den 2005 eröffneten Neubau der Arena mit derzeit 54.600 Plätzen ersetzt. Die Stadt hatte dabei mit einer erneuten Wahl zum WM-Spielort 2006 spekuliert, was nicht erfüllt wurde. Die neue Arena ist eine außen gesichtslose Mehrzweckhalle mit einem Dach, das geschlossen oder geöffnet werden kann. Das Schiebedach ist für Indoor-Veranstaltungen wärmeisoliert und kein reiner Wetterschutz. Daher ist die Arena baurechtlich eine Halle. Einziger architektonischer Akzent sind die bunt gescheckten Sitzschalen (wie beim Estádio José Alvalade XXI in Lissabon). Nach Protesten wurden im ursprünglichen Allseater-Stadion in den Fanbereichen nachträglich Sitz- zu Stehplätzen umgewandelt. Seither umfaßt das Stadion 54.500 Plätze.
Nach dem Spiel wurde kurz ein Blick in die Innenstadt Düsseldorfs geworfen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen