Europa League, Gruppe K, 6. Spieltag, 12.12.2019
Národný futbalový štadión Tehelné pole, 10.856
Zweimal blieb Slovan die Freude über Führungstreffer im Hals stecken, weil postwendend der Ausgleich folgte. Am Schluss gewann der Sporting Clube de Braga auch das Spiel.
Für die bereits als Aufsteiger in das Sechzehntelfinale feststehenden portugiesischen Gäste ging es noch um den damit erreichten Gruppensieg, für Slovan war es der Abschied aus dem Europacup im einzigen Gruppenphasenheimspiel, in dem Zuschauerinnen und Zuschauer von der UEFA erlaubt wurden. Leere Tribünen waren als Strafe u.a. nach Vorkommnissen im Qualifikationsspiel gegen PAOK verhängt worden. Nur Kinder wurden dabei dann zugelassen.
In der Slovan-Kurve hingen keine Fetzen im unteren Rang, es wurde aber gewohnt kräftig supportet. Die Freunde Zbrojovka Brno, FAK und Wisła Kraków wurden besungen. Im Auswärtsblock um Bracara Legion und Red Boys waren südländische Melodien zu hören und es gab Mitte der ersten Hälfte auch eine kleine, ansehnliche Pyroshow.
Vor dem Stadion hatte Slovan ein Spruchband mit der russischen Aufschrift FCSM ФАНАТ НЕ ПРЕСТУПНИК („FCSM – ein Fan ist kein Verbrecher“) gezeigt. Unter diesem Titel gibt es eine Solidaritätswelle mit dem Anhang von Spartak Moskau. Als vorläufigem Höhepunkt seit spätestens dem Sommer laufender Repressionen gegen Fußballfans in Russland waren über hundert Spartak-Fans in St. Petersburg verhaftet worden. Sie wurden mit Stadionverboten zwischen sechs und 18 Monaten belegt. Auslöser war ein Lied gegen einen ehemaligen Spartak- und nun Zenitspieler. Fans von CSKA Moskau wurden wegen Bildung eines Corteos auswärts bei Arsenal Tula ähnlich hart bestraft. In der 30. Minute wird in Russland nun protestiert. Am vergangenen Wochenende hatten Fans der meisten Fußballvereine der russischen Premier League in der ersten Spielhälfte die Tribüne verlassen, um gegen die Willkür der Polizei zu protestieren.
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