Testspiel, 14.7.2019
Weststadion, 12.600
In einem Freundschaftsspiel gewann Rapid gegen den 1. FC Nürnberg mit dem hier erfolglosen Rapid-Kurzzeittrainer Damir Canadi. Der Rückstand nach einer Viertelstunde wurde per Freistoßtreffer durch Murg noch in der ersten Hälfte ausgeglichen. Den Siegestreffer erzielte Knasmüller nach Vorarbeit von Wunsch und Müldür. Spielerisch lief es trotz des Siegs noch nicht ganz rund.
Es war ein Freundschaftsspiel im besten Wortsinn. „Seht ihr die Fahnen wehen, Nürnberg und Rapid Wien, alle im Stadion singen im Chor, die Freundschaft so stark wie nie zuvor“ schallte es aus dem Block West als gemeinsamer Tribüne von SCR und FCN (umgedichtet zum Nürnberger Gesang „Seht ihr die Fahnen wehen, wir wollen euch siegen sehen, alle im Stadion singen im Chor, treiben die Mannschaft bis zum Tor“). Auch andere Lieder wurden dem Anlass entsprechend umgedichtet gesungen und die Pyroshows in der zweiten Hälfte waren dann natürlich mit grünen und roten Fackeln den jeweiligen Vereinsfarben entsprechend. „Rapid Wien und FCN – gemeinsam unaufhaltsam“ war das Motto, das auch am Hauptspruchband. Die Glubb-Hmyne „Die Legende lebt“ wurde vor der Rapid-Hymne gespielt und ebenso mit Schalparade zelebriert. Den Ehrenankick führte Gustl Starek aus, als Spieler österreichischer Meister 1967 mit Rapid und 1968 deutscher Meister mit Nürnberg (und 1969 mit dem FC Bayern, aber das tut hier nichts zur Sache).
An gleicher Stelle, wenngleich in einem anderen Stadion, fand vor sechs Jahren ein von Fanseite groß gefeiertes Freundschaftsspiel Rapid-Nürnberg statt. Das gemeinsame Fest auf der Keißlergasse, wo Tische und Bänke aufgebaut waren, wurde von der schon vor dem Spiel in Hundertschaften und Bürgerkriegsausrüstung angerückten Polizei gewaltsam überfallen, was für Rapidfans Untersuchungshaft, lange Gerichtsverfahren und einige Verurteilungen nach sich zog: „Im Bauch der Südtribüne hatten sich in der Aula beim Haupteingang Sondereinheiten von WEGA und ULAN gesammelt, stürmten ohne Vorwarnung in Kampfformation auf die Keißlergasse und attackierten unter massivem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock alles, was ihnen in die Quere kam, darunter auch Frauen und Kinder, ja sogar zivile Kollegen vom ‚Szenekundigen Dienst‘. Der Grund für diese Eskalation? Wie sich später herausstellte, wurde einem Fan vorgeworfen, ein Nummernschild von einem Polizeiauto entfernt zu haben. Er war zwar von szenekundigen Beamten (SKBs) ausgeforscht worden und versprach, das Schild zu retournieren. Bevor er das tun konnte, griff aber die Polizei an.“ (Rechtshilfe Rapid) Dieses Mal hielt sich die Polizei zurück.
Eine Trauerminute vor dem Spiel und ein Spruchband im Block West gedachten dem Anfang Juli im Alter von 106 Jahren als ältestem Rapidfan verstorbenen Otto Filipsky.
Das letzte Testspiel der Saisonvorbereitung steht am Dienstag an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen