Donnerstag, 29. März 2018

Vienna - Hellas Kagran 5:1 (2:0)

Wien, 2. Landesliga, 18. Runde, 29.3.2018
Hohe Warte, 476

Nach drei Auswärtsspielen und hohen Auswärtssiegen gab es in einem Nachtrag das erste Heimspiel und auch gleich einen hohen Heimsieg für die Vienna in ihrer neuen Spielklasse, der 2. Wiener Landesliga. Beim letzten Heimspiel vor der Winterpause war die Vienna noch zwei Klassen höher in der Regionalliga angetreten, deren Teilnahme man sich als 17. Verein per einstweiligem Gerichtsbeschluss eingeklagt hatte. Nachdem die letzte Gerichtsinstanz die Verbandsregelung des Zwangsabstiegs nach Konkurs bestätigt hatte, hatte die Vienna den Startplatz der bisherigen U23-Mannschaft in der fünftklassigen 2. Wiener Landesliga zu übernehmen, in der man nun zumindest eineinhalb Jahre herumgrundeln wird. Auch mit einer Siegesserie wird man den Aufstieg nicht schaffen.
Hellas Kagran hat seit einigen Jahren unter Ägide seiner Funktionäre ein rechtsextremes Umfeld als Anhang angezogen (ballesterer.at). Darauf nahm der Vienna-Fanblock in Spruchbändern Bezug, welche den 1894 an der Wiege des Vereins stehenden Baron Rothschild, dessen Gärtner die Vienna gegründet haben, mit dem Hellas-Kagran-Präsidenten und Rechtsextremisten Martin Graf kontrastierten oder zum Kampf gegen Nazis aufriefen. Zu Spielbeginn gab es eine Wurfrollen-Choreographie mit dem Bannerspruch zu ihrem Gesang „Ich liebe dich, ich träum’ von dir, / in meinen Träumen bist du Europacupsieger!“ (aus St. Pauli bekannt) und der Erinnerung an den größten internationalen Vereinserfolg der Vienna, den Mitropacup-Sieg 1931 (Finalsieg gegen den WAC im Züricher Hardturm).
In der Winterpause wechselte der bisherige Vienna-Stadionsprecher zur Wiener Austria. Der dort geschasste Stadionsprecher moderierte diesmal auf der Hohen Warte mit. Sollte das ein Dauerzustand werden, würde das aufgrund der Assoziation mit lila Umfeld mein Wohlfühlen hier deutlich verringern.
Das Tribünendach wird derzeit neugebaut und soll in einem Monat fertig sein. Nachdem die Haupttribüne aufgrund Schäden des Daches bald nach dem Rapid-Gastspiel vor einem Jahr gesperrt wurde, spielt der älteste Fußballklub Österreichs ohne überdachter Tribüne nicht nur in der untersten Liga seiner 124-jährigen Geschichte sondern auch vor den wenigsten Zuschauerinnen und Zuschauern.

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