Kroatien, 1. HNL, 26. kolo, 18.3.2018
Stadion Gradski vrt, 3.850
Sechs Tore gab es im Spiel auf wetterbedingt schwierigem Terrain in Osijek. Hajduk Split ging bereits in der dritten Minute in Führung, der NK Osijek drehte den Spielstand auf 2:1, aber die Gäste glichen noch vor der Pause zum 2:2 aus. Nach Seitenwechsel wurde es nicht weniger unterhaltsam. Ein Eigentor brachte Hajduk Split wieder in Führung, ein Elfmeter führte zum schießlichen Remis.
Die 1988 gegründete Kohorta zeigt in der Stadt mit einigen Graffiti Präsenz. Am Standort auf Höhe Mittellinie wurde supportet und Mitte der zweiten Hälfte eine gegen Hajduk gerichtete optische Aktion mit Spruchband, Doppelhalter und Rauch gezeigt. Der Auswärtssektor wurde im Laufe des Spiels besser je mehr er sich füllte. In der zweiten Halbzeit gab es dann neben einer Fahnenparade und Pyro auch mehrere Spruchbänder. Ein deutschsprachiges Spruchband der Torcida stach dabei heraus, das die deutschen Fankurven in ihrem Kampf um Erhalt der 50+1-Regel unterstützte.
Ungewöhnlich war die Osijeker Pausengestaltung durch den Verein. Von einem DJ-Pult auf der Laufbahn beschallte ein DJ in ohrenbetäubender Lautstärke das Stadion. Untermalt wurde dies von einer pyrotechnischen Show, bei der die Tribünen mit blauem und weißen Rauch in den Vereinsfarben eingenebelt wurden und Raketenbatterien in den Himmel abgefeuert wurden.
Der NK Osijek wurde 1947 als Proleter Osijek gegründet. 1961 wurde der Verein in Slavonija Osijek umbenannt und erhielt 1967 seinen heutigen Namen NK Osijek. 1977 stieg Osijek erstmals in die erste jugoslawische Liga auf, wo der sechste Tabellenplatz 1984 der größte Erfolg war. 1989 erreichte Osijek das jugoslawische Cupfinale. Nach der kroatischen Unabhängigkeit 1991 war Osijek 1992/93 Gründungsmitglied der ersten kroatischen Fußballiga (1. HNL), konnte aber wegen des Krieges keine Heimspiele hier austragen. Größter Vereinserfolg ist der kroatische Cupsieg 1999. Im Cupfinale hatte Gegner Cibalia aus dem ebenfalls slawonischen Vinkovci bis zur 93. Minute geführt, nach Ausgleich gewann Osijek dann per Golden Goal in der Verlängerung. Zuletzt erreichte man 2012 erneut das Cupfinale (Finalniederlage gegen Dinamo Zagreb). Im Europacup scheiterte man 2017 im Play-off der Europa League leider knapp per Auswärtstorregel an der Wiener Austria.
Rapid traf 2000 in der 2. Runde des UEFA-Cups auf Osijek und schied mit zwei Niederlagen aus. Hier verlor Rapid mit einem Elfmetergegentor in der Nachspielzeit 2:1 und im Rückspiel im Hanappi-Stadion 0:2.
Das heutige Stadion Gradski vrt wurde 1979 als Neubau eröffnet. Zuvor hatte es hier im Gradski vrt („Stadtgarten“) bereits ein 1958 eröffnetes erstes Fußballstadion mit 15.000 Plätzen auf Tribünen in Hufeisenform um das Spielfeld gegeben. Der Neubau fasste damals 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, mit der Renovierung und Versitzplatzung 1998 wurde die Kapazität auf 20.000 gesenkt. Heute gibt es 18.856 Plätze (17.876 Sitzplätze), wobei der obere Rang der Haupttribüne im Ligaalltag nicht verwendet wird.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Osijek besichtigt.
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