Freitag, 29. März 2024

Ried – GAK 0:1 (0:0)

2. Liga, 21. Runde, 29.3.2024
Stadion Ried, 6.120

Bundesligaatmosphäre in einem Zweitliga-Topspiel. Mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten FAC und mit immerhin 13 Punkten vor der SV Ried ging Tabellenführer GAK in die Runde. Die Rieder begannen das Match aber besser. Rapid-Rückkehrer Bajić hätte nach 25 Minuten fast den Führungstreffer erzielt und kurz danach gab es noch eine sehr gute Rieder Chance. Nach der Pause kam der GAK wieder ins Spiel und erzielte eine Viertelstunde vor Schluss den Siegtreffer zum 0:1. Wenn man solche Spiele gewinnt, wird man Meister – besagt zumindest eine Fußballweisheit.
Die Rieder Fanszene um Supras und Glory Boys hatte sich am Nachmittag am Hauptplatz von Ried im Innkreis getroffen und war am Abend im Corteo zum Stadion marschiert. „Eisern Ried“ besagte die Choreographie mit als Vorhang hochgezogenen Hooligan-Figuren und einem Sturmhauben-Bewehrten mit Fackel. Dass am Matchplakat des Vereins und Titelblatt des Matchprogramms ein Spieler ebenfalls die Fäuste ballte, war eine amüsante Koinzidenz. Er hatte im Unterschied zum in der Choreo gezeigten Kämpfer auch keine blutig bandagierten Hände. Mit über sechstausend Leuten bot das Stadion einen Anblick, wie man ihn derzeit hier nicht alle Tage hat. Auch die Westtribüne war voll. Ried zeigte sich nicht nur am Spielfeld gut sondern auch im Support auf der Tribüne.
Neben den 550 Leuten im Auswärtssektor waren hunderte weitere Gästefans ins Innviertel gereist, sodass dies wohl locker 800 GAK-Fans waren. Zu Spielbeginn hüllte eine Choreographie den Gästesektor in die rot-weißen GAK-Farben. Graz stand groß vorne, mit einer Abbildung von Uhrturm, Rathaus, der Mur und dem Gründungsjahr 1902 drauf geschrieben. Dazu standen auf einer Überrollfahne diverse Merkmale der Stadt Graz wie Kulturhauptstadt, Universitätsstadt, Genusshauptstadt, Landeshauptstadt und UNESCO-Welterbe. Eine Replik auf die Rieder „Messestadt Ried“-Choreo beim Hinspiel im Herbst. „Ficken oda wos“ hieß es dazu von Rieder Seite im zweiten Schritt damals. Zum Intro der zweiten Hälfte nahm der GAK das Thema auch nochmal wieder auf und zeigte einen geschlagen am Boden liegenden Rieder Wikinger mit Beschriftung Messestadt inmitten eines Pyro-Meers. Die nunmehr unter dem gemeinsamen Namen Rotes Graz auftretende GAK-Fanszene rollt derzeit auf einer Euphoriewelle am Weg zur Bundesliga durch das Land. Das merkte man an ihrem starken Auftritt auch an diesem Abend. Gäste aus Krefeld, sowohl vom Fußball (KFC Uerdingen) als auch Eishockey, waren präsent. Dazu war, wie zu hören war, auch wer von den Freunden von Čelik Zenica dabei und die RAG in Begleitung von Zlín.
Vor dem Spiel bin ich in Ried im Innkreis spaziert.

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