Deutschland, DFB-Pokal, 1. Runde, 18.8.2018
Donaustadion, 18.440
Pokalsensation im ausverkauften Ulmer Donaustadion, wo der Regionalligist SSV Ulm den Titelverteidiger Eintracht Frankfurt aus dem DFB-Pokal warf. Die Eintracht verlor das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer, dem ehemaligen Dozenkonzern-Mitarbeiter Adi Hütter mit zwei wegen Abseits aberkannten vermeintlichen Treffern und zwei Stangenschüssen. Ein gültiges Ehrentor gelang erst in der Schlussminute. Ulm traf kurz nach der Pause und aus einem Konter eine halbe Stunde später.
Für sehr gute Atmosphäre sorgten beide Fanblöcke. Auf Ulmer Seite gab es Choreographien zu Spielbeginn und nach Wiederanpiff nach der Pause, auf Frankfurter Seite eine zweitteilige Choreo zu Beginn und ein Stadionverbotler-Spruchband nach der Pause. Die Ulmer Fanszene war vor dem Spiel aus der Stadt gemeinsam zum Stadion marschiert.
Der Schwimm- und Sportverein Ulm (SSV Ulm) entstand 1970 durch Fusion des 1928 gegründeten 1. SSV Ulm mit der Turn- und Sportgemeinde Ulm (TSG Ulm). Die TSG war ihrerseits erst 1939 durch Fusion des ersten Ulmer Fußballvereins, des 1894 gegründeten Ulmer FV mit dem Turnerbund 1846 Ulm und der 1889 gegründeten SpVgg Ulm entstanden und brachte die Jahreszahl 1846 vom Turnerbund mit. 1979 stieg der SSV Ulm erstmals in die 2. Bundesliga Süd auf und war im folgenden Jahrzehnt ein Fahrstuhlklub zwischen der 2. Bundesliga und der drittklassigen Oberliga-Baden-Württemberg (Aufstieg 1979, Abstieg 1981, Aufstieg 1983, Abstieg 1985, Aufstieg 1986, Abstieg 1988). Überregionale Bekanntheit erlangten die Ulmer mit ihrem Durchmarsch von der Regionalliga Süd 1997/98 über die 2. Bundesliga 1998/99 in die deutsche Bundesliga 1999/2000. In einem dramatischen Finish stieg man aber gleich wieder ab, sodass es bei diesem einen Ulmer Bundesligajahr blieb. Es folgten drei Insolvenzen 2001, 2011 und 2014, die den Verein im Amateurfußball unten hielten. Seit 2016 spielt man wieder in der viertklassigen Regionalliga Südwest. Im Pokal des Württembergischen Fußballpokals ist Ulm Rekordpokalsieger und qualifizierte sich mit dem Pokalsieg 2018 auch wieder für den DFB-Pokal.
Das Donaustadion wurde 1925 eröffnet. Die Haupttribüne wurde 1952 errichtet, die Gegentribüne im Bundesliga-Aufstiegsjahr 1999. Heute hat das Stadion eine Kapazität von 19.500 Plätzen. Im Bundesliga-Jahr 1999/2000 hatte man mit Zusatztribünen 23.500 erreicht.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Ulm besichtigt.
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