San Benedetto del Tronto, 17.1.2016
Das Stadion wurde 1931 mit dem faschistischen Namen Stadio Littorio in San Benedetto del Tronto eröffnet. Nach der Befreiung 1944 wurde es zunächst nach dem bei einem Bombenangriff getöteten Spieler Massì Marchegiani benannt und dann 1949 nach den Brüdern Aldo und Dino Ballarin, Spieler des Grande Torino, die beim Flugzeugabsturz von Superga 1949 mit der Mannschaft gestorben waren.
Am 7. Juni 1981 war das mit 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gefüllte Stadion Schauplatz einer Katastrophe: Beim letzten Saisonspiel gegen Matera brach in der Curva Sud, der Heimkurve, ein Feuer aus. Etwa 7 Tonnen Papierschnipsel aus Zeitungspapier waren seit den Morgenstunden hereingebracht worden, um damit die Mannschaft zu feiern. Sie brannten nun lichterloh. 3.500 Menschen waren auf der umzäunten Tribüne gefangen. Die Notausgänge waren versperrt, ihre Schüssel wurden nicht gefunden und die Löschwasserschläuche funktionierten nicht. Zwischen 17:00 und 17:16 Uhr herrschte die Hölle. In Panik drängten sich die Menschen. Einige klettern über den Stacheldraht auf den Zäunen in Richtung Spielfeld. Ein von Flammen eingeschlossener 10-jähriger Bub wurde von einem Mann gerettet. Hundert Menschen wurden verletzt, 64 erlitten Brandverletzungen. Die 23-jährige Maria Teresa Napoleoni und die 21-jährige Carla Bisirri starben an ihren schweren Verbrennungen.
Das Fußballspiel wurde mit Verspätung dennoch angepfiffen und zu Ende gespielt. Aus Gründen der öffentlichen Ordnung, wie es heißt. Als Konsequenz der Brandkatastrophe wurde das Stadion nunmehr aber als veraltet betrachtet und es begannen Planungen für das 1985 eröffnete neue Stadio Riviera delle Palme. Dort wurde 2011 eine Gedenktafel für die Opfer von 1981 angebracht. Das Stadio Ballarin verfiel zur Ruine. Ein Abriss ist mangels Nutzungsplänen bisher nicht erfolgt, steht aber immer wieder im Raum.
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