
Rezension
ballesterer
Nr. 198
Juni/Juli 2025
84 S.
Ein schönes Foto weinender Austrianer findet sich im Heft, das seine Titelgeschichte dem durchaus nervenstrapazierenden Saisonfinale widmet. Es hätte schließlich nicht viel auf die ultimative Katastrophe einer verkorksten Saison gefehlt, dem Erfolg der Wiener Austria. Die letzten Runden im engen Abstiegs- und Titelkampf erzählt man hier in einer Art Konferenzschaltung wieder. Ich habe das Saisonfinale zwar halbwegs verfolgt, aufgrund des eigenen Fokus auf Rapid und wenig Muße für Beschäftigung mit Spielen, auf denen ich nicht bin, erfahre ich aber hier doch einige Details, die ich nicht mitbekommen hatte. Verdienstvollerweise geht der Artikel darüber hinaus auf eine Frage ein, die sich mir jedes Jahr aufs Neue stellt: Wann und warum hat man angefangen, sich zur Feier des Erfolgs Bier über den Kopf zu leeren? Das ist ja recht neu und hat man früher nicht gemacht. „Der Brauch hat in Österreich keine lange Tradition. Jahrzehntelang feierten die Mannschaften Titelgewinne mit Sekt, den sie aus Flaschen auf Mitspieler und Trainer spritzten. Die erste Bierdusche, die in der Geschichte der Bundesliga kolportiert ist, trug sich 2000 zu. Damals überschütteten sich Oliver Prudlo und Stefan Marasek vom FC Tirol gegenseitig mit dem Innsbrucker Bier Adambräu.“ Die Frage des Warum bleibt weiter offen, zumindest konnte der ballesterer mir aber die Frage des Wann beantworten. Ein Vierteljahrhundert gibt es diese mir jung erscheinende Sitte also auch schon wieder. Ballesterer-Lesen bildet.
Unter anderem gibt es hier darüber hinaus den zweiten Teil eines Japan-Reiseberichts zu lesen, man liest ein Portrait der interessanten Persönlichkeit Josef Bican oder ein Interview zum 125-Jahre-1. FC Nürnberg-Film Aura einer Legende.
Ins Obere Gericht Tirols nach Nauders führe ich in meiner Amateurfußballserie Nebenschauplätze in diesem Heft.
A4 / 7,50 € / erhältlich im Zeitschriftenhandel
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