Montag, 27. November 2023
Sporting de Gijón – Eldense 2:0 (1:0)
Spanien, Segunda División, jornada 17, 27.11.2023
Estadio El Molinón, 14.892
Ein gutes Montagabendspiel in Spaniens zweiter Liga. Sporting, wie der Verein aus Gijón allgemein genannt wird, gewann ein umkämpftes Match und ist nun Tabellenzweiter. Nach einer schnellen Führung von Sporting hatte auch der Aufsteiger Club Deportivo Eldense aus Elda an der Costa Blanca an der Ostküste der iberischen Halbinsel eine gute Phase. Das weitere Tor erzielte aber wiederum Sporting. Nach dem 2:0 hätten auf beiden Seiten noch weitere Treffer fallen können.
Stimmungsvoll machte den Abend die Heimkurve um die Ultra Boys. Mit Gründungsjahr 1981 sind sie eine der ältesten Ultrasgruppen Spaniens. Politisch ist man traditionell rechtsextrem. Passend sind sie mit den gleich ausgerichteten Szenen von Real Betis Balompié und Atlético de Madrid verbunden. Am Sektor hing vorne Gijonudos. Bekanntermaßen ist das Wort Ultras in Spanien verpönt. Zur vom ganzen Stadion mit Schalparade gesungener Vereinshymne kamen die Mannschaften auf das Feld. Die Kurve hielt danach eine Schweigeminute mit Gedenken für einen Verstorbenen. Anschließend begann der durchgängige Support mit Trommel, zeitweise Schwenkfahnen mit vielen italienischen Melodien.
Eine kleine Gruppe Gästefans war auch anwesend. Allerdings eher Pensionisten und Familienanhang. Die Elda Norte 1994 war nicht zu sehen.
Real Sporting de Gijón wurde 1905 als Sporting Club Gijonés gegründet. 1906 benannte man sich auf den heutigen Vereinsnamen Real Sporting de Gijón um. 1940 musste man aufgrund des Verbots fremdsprachiger Bezeichnungen in der Franco-Diktatur den Namen in Real Gijón ändern. Umgangssprachlich nannten die Leute den Verein weiter Sporting und nach dem Ende der Diktatur konnte man in den 1970er Jahren zum Namen Real Sporting de Gijón zurückkehren. Die größten Erfolge sind die insgesamt 42 Saisonen in der Primera División (1944/45 bis 1947/48, 1951/52 bis 1953/54, 1957/58 und 1958/59, 1970/71 bis 1975/76, 1977/78 bis 1997/98, 2008/09 bis 2011/12, 2015/16 und 2016/17), zwei Cupfinal-Teilnahmen 1980/81 (Niederlage gegen Barcelona) und 1981/82 (Niederlage gegen Real Madrid) sowie zwei Teilnahmen am UEFA-Cup 1978/79 (Sieg über Torino in der ersten Runde und Ausscheiden gegen Crvena Zvezda aus Belgrad in der zweiten Runde) und 1991/92 (Sieg über Partizanaus Belgrad im Elfmeterschießen in der ersten Runde und Ausscheiden gegen Steaua Bucureşti in der zweiten Runde). Seit Vereinsgründung 1905 spielt Sporting in rot-weiß längsgestreiften Dressen. Großer Derbyrivale ist Real Oviedo im Derbi asturiano.
Das Estadio El Molinón bzw. seit 2018 vollständig Estadio Municipal El Molinón – Enrique Castro «Quini» besteht als Fußballplatz spätestens seit 1908, als erstmals eine Zeitung über ein hier ausgetragenes Fußballspiel berichtete. Spätestens seit 1913 spielte hier Sporting Gijón. Im Lauf der Jahrzehnte wurde das Stadion ausgebaut. Für die WM 1982 wurde das Stadion auf 45.000 Plätze erweitert. Ein Denkmal vor dem Stadion erinnert an die WM-Spiele 1982 hier mit in Metall gegossenen Autogrammen der Spieler der Nationalmannschaften der damaligen Gruppe B. Drei Spiele fanden bei der WM 1982 hier statt. Darunter war eines der berühmtesten Spiele der WM-Geschichte: Die 1:0-Niederlage Österreichs gegen die Bundesrepublik Deutschland, die beide aufsteigen ließ, da das Spiel von Konkurrent Algerien gegen Chile schon vorher stattgefunden hatte und bekannt war, welches Ergebnis reichte. Seither finden solche Spiele parallel statt. Nach Umbauten seit 2006, die dem Stadion sein heutiges Aussehen gaben, gibt es hier heute eine Kapazität von 29.035 Plätzen. Mit seinen vier jeweils unterschiedlich gebauten Tribünen vermittelt das Stadion britische Atmosphäre. Von außen unscheinbar und mit Geschäften und Lokalen einem Einkaufszentrum gleichend, macht es innen etwas her. 2018 wurde das Stadion zusätzlich zum Ortsnamen El Molinón auch nach dem verstorbenen Fußballer Quini benannt, der den Großteil seiner Karriere für Sporting gespielt hatte und mit dem FC Barcelona Europacupsieger geworden war.
Vor dem Spiel habe ich die Stadt Gijón besichtigt.
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