Samstag, 5. November 2022
GKS Jastrzębie – Wisła Puławy 0:4 (0:2)
Polen, II liga, 18. kolejka, 5.11.2022
Stadion Miejski w Jastrzębiu-Zdroju, 364
Von Beginn an war GKS Jastrzębie in diesem Spiel dem KS Wisła Puławy unterlegen. Mit einem Doppelschlag von zwei Tore binnen zwei Minuten nach einer Viertelstunde Spielzeit gingen diese in Führung. Die Mannschaft des Bergbausportverein (Górniczy Klub Sportowy) mit den aus der Bergbautradition kommenden Farben grün-schwarz-gelb kam zu Halbchancen, aber in der zweiten Hälfte erzielte Wisła Puławy das 0:3 und in der Nachspielzeit das 0:4.
„Eine Truppe, die laut vielen Kennern der polnischen Szene oftmals stark unterschätzt wird.“ ist im Lexikon Fanszene Polen über GKS Jastrzębie zu lesen. Vor zwei Jahrzehnten habe man bis zu 900 Leute im Fanblock gehabt, aber dann mit dem sportlichen Absturz eine lange Krise erlebt. Auch wenn in den letzten Jahren die Formkurve wieder nach oben gezeigt hatte, gab es an diesem trüben Novembernachmittag außer Präsenz nichts zu sehen.
Der Klub Sportowy GKS Jastrzębie geht auf den 1961 als Górnik Jastrzębie gegründeten Mehrspartensportverein zurück. Als Grundüngsjahr gilt aber 1962, als eine Fußballsektion unter Schirmherrschaft des Bergwerks Moszczenia als Górnik Jastrzębie-Moszczenia entstand. In der Vergangenheit waren in der Stadt fünf Bergwerke tätig: Pniówek, Moszczenica, Jastrzębie, Borynia und Zofiówka. 1970 benannte sich der Verein GKS Jastrzębie. 1972/73 schaffte man erstmals eine Zweitligasaison und erreichte 1975/76 als Drittligist sensationell das Semifinale des polnischen Cups, wo man sich Stal Mielec 2:3 geschlagen geben musste. Weitere Zweitligasaisonen folgten 1979/80 und 1985/86 bis 1987/88, als man als Tabellenzweiter über eine Baraże gegen Piast Nowa Ruda mit dem Aufstieg in die höchste polnische Liga (damals schlicht I liga) den größten Erfolg der Vereinsgeschichte schaffte. In der Erstligasaison 1988/89 landete man am 14. von 16 Plätzen und musste in die Baraże gegen Zawisza Bydgoszcz. Man verlor, stieg wieder ab und auch in der Folgesaison gleich weiter, sodass man ab 1990/91 wieder drittklassig war. Mit der Übernahme durch die Stadt wurde aus dem Verein 1999 der MKS Górnik Jastrzębie und 2005 wieder der MKS GKS Jastrzębie. Man hatte 2007/08 und 2008/09 zwei weitere Zweitligasaisonen. Nach der Drittligasaison 2009/10 gab es aber aufgrund finanzieller Probleme einen Schnitt und man begann als KS GKS Jastrzębie in der sechstklassigen Klasa okręgowa neu. Daraus schaffte man es 2018/19 bis 2021/22 zu weiteren vier Zweitligasaionen hinauf. Mit dem jüngsten Abstieg ist GKS Jastrzębie 2022/23 wieder drittklassig.
Das Stadion Miejski w Jastrzębiu-Zdroju, das städtische Stadion von Jastrzębie-Zdrój, wurde 1989 eröffnet. Für die noch im alten Stadion Kościelna im Stadtteil Moszczenica gespielte historisch einzige Erstligasaison kam die Stadioneröffnung zu spät, sodass man hier 1989/90 in der zweiten Liga begann. Am 27. Mai 1992 spielte in diesem Stadion nahe der Grenze die Tschechoslowakei ihr letztes Länderspiel vor der Aufspaltung gegen Gastgeber Polen (1:0). Mit dem Oval an Böschungen böte das Stadion Platz für 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Gegenwärtig stehen aber nur die 5.650 Plätze auf der Haupttribüne offen. Beeindruckend ist die Plattenbauten-Umgebung. Ein Barbara-Graffiti gilt der von der katholischen Religion den Bergleuten als Schutz für ihre lebensgefährliche Tätigkeit gewidmeten Heiligen.
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