Dienstag, 9. April 2019
11 Freunde, 209
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 209, April 2019
120 S.
Eine aufschlussreiche kurze Geschichte der Revolutionierung des Fußballspiels in den letzten Jahrzehnten bietet Christoph Biermann, wie immer mit Liebeserklärung an Johan Cruyff inklusive. Apropos moderner Fußball: Gab es vor einigen Ausgaben im Heft einen Artikel über einen Deutschen, der davon lebt, dass Fußballprofis ihre Handyverträge bei ihm abschließen, gibt es diesmal über einen Speditionsunternehmer zu lesen, der auf Wohnungsumzüge von Fußballprofis spezialisiert ist. „Was ist typisch für eine Fußballerwohnung? Feller muss nicht lange überlegen: die Riesenglotze, die Spielekonsole und eine adäquate Couchlandschaft.“
Weiters im Heft: Fangeschichte von Hertha BSC, der jüngste Erfolg der Young Boys Bern und die ungewöhnliche Geschichte von Belfast Celtic, einst der größte katholische Fußballverein Belfasts. „Als dem Stürmer Jimmy Jones beim Derby gegen das protestantische Linfield am Boxing Day 1948 von einem wütenden Mob das Bein an fünf Stellen gebrochen wurde, sah sich der Klub nicht mehr ausreichend geschützt − nicht vom Verband, und schon gar nicht von der mehrheitlich protestantischen Polizei − und zog sich zurück.“ Ein unrühmliches Ende in den Jahrzehnten der religiösen Spannungen vor dem Ausbruch des offenen Bürgerkriegs mit seinen tausenden Toten. Heute gibt es Streit um das Erbe des Vereins. Am Standort des alten Stadions steht ein Einkaufszentrum mit Vereinsmuseum.
In der Interviewreihe mit Fußballheroen ist diesmal Hans Krankl dran und darf einiges aus seinem Leben erzählen. Dabei werden ihm Zitate als Stichworte präsentiert, von denen er aber einige als falsch aufklärt.
Das beiliegende Stadionposter zeigt das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán von Sevilla.
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