Bundesliga, 12. Runde, 23.10.2016
Weststadion, 26.300
Derbyniederlage. Chancen im Dutzend vergeben und Schwerverletzte als Bilanz des Spiels.
Bilanz nach einem Drittel der Meisterschaft: Tabellenmittelfeld, zwölf Punkte hinter der Tabellenspitze und fünf Punkte hinter einem Europacupplatz. Nach Trainerrauswurf und Neubestellung sowie Rekordausgaben in Millionenhöhe für neue Spieler zu Saisonbeginn, um im neuen Stadion einen Schritt nach vorn vom zweiten Tabellenplatz unter Zoki Barišić zu machen, wird als Konsequenz der Abschied der verantwortlichen sportlichen Leitung Müller und Büskens nur mehr eine Frage der Zeit sein.
Die mit einem Fahnenmeer über drei Tribünen eingerahmte Choreographie im Block West erinnerte zu Spielbeginn an den sportlichen Erfolg des Gewinn des deutschen Meistertitels vor 75 Jahren. Damit niemand das missversteht und glaubt, hier werde die Nazizeit gefeiert und nicht die sportlichen Leistung Rapids, wurde dies von den Ultras „Wilhelm Goldschmidt und allen Rapidlern, die dem Dritten Reich zum Opfer fielen“ gewidmet. Klubsekretär Goldschmidt verdankt der Verein die Namensgebung Rapid im Jahr 1899. Als alter Mann wurde er von den Nazis aus seiner Heimatstadt Wien deportiert und als Jude im Holocaust umgebracht, wie in Grün-weiß unterm Hakenkreuz herausgearbeitet wurde. Domenico Jacono schrieb im Block West Echo eine − online nachzulesende − „kritische Würdigung“, wie man die Verbrechen der Nazis nicht vergessen soll und sich dennoch am Rapid-Erfolg erfreuen kann.
Sitzplätze im Eck unterhalb des Auswärtssektors wurden in der zweiten Halbzeit evakuiert, nachdem aus dem Gästesektor ein Böller auf die Zuschauerinnen und Zuschauer geworfen wurde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen