3.8.2015
Das Olympisch Stadion von Amsterdam wurde für die Olympischen Sommerspiele von 1928 gebaut. Es fasste damals 34.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Als Wahrzeichen wurde der 46 Meter hohe Marathon-Turm (Marathontoren) errichtet, an dessen Spitze in einer Schüssel das olympische Feuer brannte.
Direkt daneben stand 1928 das 1914 eröffnete alte Stadion, nach seinem Architekten auch Harry-Elte-Stadion oder einfach nur Het Stadion („Das Stadion“) genannt. Im alten Stadion wurden während der Olympischen Spiele Hockeyspiele ausgetragen. Nach den Spielen wurde es abgerissen.
Nach dem Bau des De Kuip in Rotterdam im Jahre 1937 entschied die Stadt Amsterdam, das Stadion mit einem zweiten Rang auf 64.000 Plätze zu erweitern.
Eine Statue zu Füßen des Turms reckt vom Stadionvorplatz kommenden Besucherinnen und Besuchern den ausgestreckten rechten Arm entgegen. Die Geste wurde der römischen Antike entnommen. Architektonische Formen, künstlerische Bildsprache und nicht zuletzt der Gedanke der Olympischen Spiele selbst stammten aus der Antike. Mit Hitler und den Nazis hat dies 1928 nichts zu tun, wie eine Zusatztafel erklärt. Nach 1945 war die Statue deswegen aber mehrmals Gegenstand von Diskussionen. Allerdings gab es im Jahr 1928 auch schon die Verwendung der Geste im italienischen Faschismus unter Mussolini. In den Niederlanden stehen aufgrund der Verbrechen der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg aber eher die Nazis im Fokus.
Ajax Amsterdam hatte seine Heimstätte im eigenen Stadion De Meer, trug aber große Spiele und daher viele Europacupspiele der goldenen Jahre von Ajax in den siebziger Jahren hier aus. Auch die große niederländische Nationalmannschaft der siebziger Jahre spielte hier ihre Heimspiele. Eine 1978 aufgestellte Statue zeigt das Elfmeterfoul in der ersten Minute des WM-Finales 1974 von Berti Vogts an Johan Cruyff. Nach dem 1:0 nach einer Minute schien für den Favoriten Niederlande gegen Westdeutschland alles glatt zu gehen, doch es kam anders. Im Stadion hat heute auch die Johan Cruyff Foundation ihren Sitz. Ein multifunktionaler Hartplatz-Kleinfeld-Sportplatz hinter dem Stadion wurde von ihr errichtet und mit 14 Regeln von Cruyff geschmückt.
Von 1928 an war das Olympiastadion die Heimstätte der Fußballvereine Blauw Wit (gegründet 1902) und des 1907 als Fortuna gegründeten AFC DWS (Amsterdamsche Football Club Door Wilskracht Sterk), die 1972 gegen Fanwiderstand zum FC Amsterdam fusioniert wurden. Door Wilskracht Sterk heißt „Stärke durch Willenskraft“. DWS hatte 1964 die niederländische Meisterschaft gewonnen und stieß im Europacup der Meister 1964/65 bis ins Viertelfinale vor. Der Fusionsverein FC Amsterdam kam im UEFA-Cup 1974/75 ins Viertelfinale. 1978 stieg der FC Amsterdam aber in die zweite Liga ab. Aufgrund der geringen Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauern verließ der Verein 1980 das Olympiastadion und zog in das alte Stadion von Blauw Wit. 1982 wurde der Verein aufgelöst. Die Amateurabteilungen der Vereine waren nicht fusioniert worden und spielen auch heute noch in den unteren Ligen.
1962 fand im Olympiastadion das Finale um den Europacup der Meister zwischen Benfica und Real Madrid statt (5:3).
Zuletzt wurde das Stadion im Jahr 2000 renoviert. Es finden hier Leichtathletikbewerbe und andere Veranstaltungen statt.
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