Niederlande, Eredivisie, Speelronde 1, 8.8.2015
De Kuip, 47.500
Nach etwas mehr als zwanzig Minuten ging Feyenoord per Kopfball nach Corner in Führung. Den Ausgleich Utrechts nach der Pause beantwortete Feyenoord in Unterzahl nur wenige Minuten später mit dem 2:1 und noch kürzere Zeit später machte Kapitän Dick Kuyt per Elfmeter das 3:1. In der Nachspielzeit kam Utrecht ebenfalls per Elfer noch zum Anschlusstreffer, der aber nichts mehr am Spielausgang endete. Bei Utrecht durfte Ex-Austrianer Nacer Barazite mitverlieren.
Besten britischen Support gibt es hier. Wenn vom Anhang (Het Legioen) losgelegt wurde, dann wackelte das Stadion auf allen vier Seiten. Auf den flachen unteren Rängen auf der mit Zusatztribünen überbauten ehemaligen Laufbahn wurde ringsum durchgehend gestanden und wenn es im Stadion laut wurde, dann war man dort stimmkräftig mit dabei. Wenn noch wenig ging und bevor Feyenoord das Spiel entschied, bestand die Stadionatmosphäre dann aber auch eben aus allseitigem Gemurmel. Auf der Hintertortribüne gab es zu Spielbeginn eine Choreo zum 80. Geburtstag der Vereinslegende Gerard Meijer, von 1959 bis 2008 als Masseur im Verein, mit Luftschlangen, Konfetti etc. An unterschiedlichen Stellen des Stadions gab es während des Spiels roten (Feyenoord-Farbe) oder grünen (Farbe der Stadt Rotterdam) Rauch.
Der Auswärtssektor unter dem Dach war voll. Etwa die Hälfte der mehreren hundert Utrecht-Fans supportete dabei.
Feyenoord Rotterdam wurde 1908 im Rotterdamer Stadtteil Feijenoord als Wilhelmina gegründet. 1909 wurde aus dem von Hafenarbeitern geprägten Verein der Hillesluise Football Club und dann RVV Celeritas. Ab 1912 nannte sich der Verein SC Feijenoord, seit 1973 schreibt man sich Feyenoord. 14-mal wurde Feyenoord niederländischer Meister (zuletzt 1999) und elfmal Cupsieger (zuletzt 2008). Größter Erfolg war 1970 der Sieg im Europacup der Meister unter Trainer Ernst Happel (1969-73) und Mittelfeldregisseur Franz Hasil (1969-73), beide Ex-Rapidler. Als erster niederländischer Verein gewann man einen Europacuptitel. 1974 und 2002 gewann Feyenoord den UEFA-Cup. Von 1974 bis 1978 spielte der Wiener Willi Kreuz bei Feyenoord. Der Ex-Rapid-Legionär Gaston Taument spielte bei seinem Heimatverein Feyennoord mit Unterbrechung von 1988 bis 1997. Er spielte in deren Reihen, als sie von Rapid im Semifinale des Europacups der Cupsieger 1996 mit 1:1 im De Kuip und 3:0 in Wien geschlagen wurden.
Das´Stadion De Kuip („die Wanne“) wurde 1937 eröffnet. Eigentlich heißt es nach dem Stadtteil Stadion Feijenoord, der Verein verwendet die Schreibweise Stadion Feyenoord, doch allgemein hat sich der Name De Kuip schnell eingebürgert. Eine Besonderheit ist das 1994 gebaute, nach innen abfallende Dach. Ursprünglich hatte das Stadion eine Kapazität von 65.000 Plätzen, darunter viele Stehplätze. Für die EM 2000 wurde das Stadion auf 52.000 Sitzplätze umgebaut. Von den heute 51.117 Plätzen sind aus Sicherheitsgründen meist nur 48.000 zugelassen. Bei der EM 2000 fanden hier drei Vorrundenspiele, ein Viertelfinale und das Finale statt. Außerdem gab es hier bereits zehn Europacupfinalspiele, zuletzt im UEFA-Cup 2002. 1985 erlebte die Rapid hier ihr erstes Europacupfinale im Cup der Cupsieger, 1:3 gegen Everton.
Vor dem Spiel wurden die Stadien von Schiedam, Sparta und Excelsior angeschaut sowie die Stadt Rotterdam besichtigt
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