Donnerstag, 31. Dezember 2009

WFV-Hallenturnier

Finaltag, 30.12.2009
Ferry Dusika Stadion

Der Wiener Sportklub gewinnt das 33. Hallenturnier des Wiener Fußballverbands. 2:1 im Finale gegen den FavAC.
Witzig, daß Finale und Spiel um den 3. Platz genau dieselben Partien waren wie die ersten beiden Spiele am Sonntag, sogar mit denselben Siegern.
Auch am Finaltag wirkte manches ein bißchen mau - da freu ich mich dann schon wieder auf die Spiele am Rasen, wo mangelnde Technik durch herzhaftes Reinrutschen ausgeglichen wird. Aber etwas, das fast wie Fußball ist, ist mir immer noch lieber als gar kein Fußball.

Semifinale: FAC - Wiener Sportklub 1:7 (0:3)


Semifinale: Stadlau - FavAC 5:6 n.E. (1:1, 1:1)


Spiel um Platz 3: FAC - Stadlau 1:2 (1:2)


Finale: Wiener Sportklub - FavAC 2:1 (2:0)

Montag, 28. Dezember 2009

WFV-Hallenturnier

2. Gruppenspieltag, 27.12.2009
Ferry Dusika Stadion

Das Hallenturnier des Wiener Fußballverbands trumpft mit zwei unschlagbaren Vorteilen im kargen Winter auf: Es wird im Warmen gespielt und es gibt sowas wie Fußball zu sehen. Der Hallenkick begeistert mich nicht, aber es läßt sich damit ein schöner Nachmittag verbringen. Der mit einem 8:4-Sieg der Amas noch dazu auch das bisher torreichste Match des Turniers beinhaltete.



FAC - Stadlau 1:3 (1:1)


Wiener Sportklub - FavAC 4:2 (1:0)


Admira Technopool - Rapid-Amateure 4:8 (1:4)



Slovan HAC - Simmering 3:3 (1:1)


Hellas Kagran - Rennweger SV 0:2 (0:1)

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Wir sind Rapid



Rezension


Peter Linden
Wir sind Rapid
Wien 2009 (WISO Buchvertrieb)
400 S.





Ein Buch über die Geschichte Rapids ist immer gut. So kann man sich auch in diesem voluminösen offiziösen Werk, das anläßlich des 110 Jahre Rapid Jubiläums in Auftrag gegeben wurde, an vielen Geschichten und Details herzhaft erfreuen. Erweitert wird der Text durch eine Unzahl an Fotos, die auch vergangene Jahrzehnte bildhaft wiederentstehen lassen.

Peter Linden, Journalist der mehr berüchtigten als berühmten Kronen Zeitung hat dazu einiges an Material zusammengetragen. Manches wurde wohl aus früheren Büchern übernommen (z.B. bei einer wortidenten Passage über Bimbo Binder aus Lindens 1999 erschienenem Buch über 100 Stars in Grün-Weiß). Hauptsächliche Quelle des Texts, v.a. der jüngeren Jahrzehnte, dürfte die tagesaktuelle Berichterstattung des erwähnten Blattes gewesen sein. Leider kommt dadurch eine sehr vereinsinternzentrierte, auf Spieler oder einzelne Episoden fokussierte Blickweise heraus, welche die Summe der einzelnen Teile nicht immer zutagetreten läßt. Bedeutung, Wesen und Wandlung von Anhang und Fans etwa, der Blick auf das Umfeld, seien es die verschiedene Anmutung der Heimstätten Rapids oder auch der Kontext der zeitlichen Entwicklung von Fußball und Gesellschaft (Stichwort Kommerzialisierung) finden nur sporadisch Platz.
Teils wird es unfreiwillig amüsant, wenn Linden etwa über die legendäre "Rapid-Aktie" 1991/92 schreibt, "Die 60.000 aufgelegten Aktien zum Preis von je 1000 Schilling verkauften sich anfangs wirklich gut. Aber das gute Konzept ging trotzdem nicht auf." Auch wenn Linden die Verhaftung eines der Proponenten des Börsegangs wegen Geldwäsche erwähnt − die Meinung, daß da ein gutes Konzept nur an widrigen Umständen gescheitert wäre, teilen nicht sehr viele.

Die vielen Bilder sind ohne Zweifel ein herausragendes Highlight des Bandes. Diese allein würden schon den Kauf rechtfertigen. Leider sind allerdings manche Bilder schlecht reproduziert, erscheinen verwaschen oder verpixelt (die alte Pfarrwiese z.B.) oder die Farbbalance (v.a. der Hauttöne) bei färbigen Bildern paßt nicht. Etwas ungeschickt ist an der Machart weiters, daß es schwer gemacht wird, einzelne Kapitel zu schmökern, da im "in einer Wurscht" geschriebenen Textfluß sinnzusammenhangtrennende Kapitelgrenzen gesetzt wurden, was bei chronologischer Jahrzehnt-Anordnung eigentlich bemerkenswert ist. Auch ein Inhaltsverzeichnis wäre keine schlechte Idee gewesen.

Erschwerend kommt der Stil des Peter Linden hinzu. Kurze, nicht immer vollständige Sätze. Insidergeschichterln, die mal mehr, aber öfter ohne Belang sind. Faktische Fehler im Detail. Über die Meisterfeier am Stephansplatz 2008 schreibt Linden: "Die Spieler fuhren mit Gattinnen oder Freundinnen ins Mariahilfer Sushi-Lokal 'Dots'. Mit dabei: Fan-Serviceleiter Marek. Der ahnte schon, was bevorstand. Ein Anruf von Fanklub-Vertretern mit der Botschaft 'Wir warten auf euch am Stephansplatz.' Wie drei Jahre zuvor. Einstimmiger Beschluss der Meister: Alle Spieler dorthin. Eine Hummer-Strechlimousine war rasch organisiert. Wie in der 25 Leute Platz fanden, bleibt auf ewige Zeiten ein meisterliches Geheimnis." Jo eh, nettes Gschichtl. Mag am Tag danach in der Feier-Berichterstattung seinen Platz haben. Aber in einem 110-Jahres-Buch?

Weniger Geschmackssache sind haarsträubende Lektoratsfehler wie das hartnäckige Schreiben von "infisziert" (S.176 u. S.332), der innovativ falschen, offenbar rein phonetischen Schreibweise "Tottenheim" für den Londoner Verein Tottenham (S.158) oder der Nationsbezeichnung "Schotten" für das englische Everton (S.142). Weiters hat Josef Hickersberger nicht zwölf Jahre nach Gerhard Hanappis Tod den Namen "St. Hanappi" für das Hanappi-Stadion geprägt (S.94) − 1992 war er nicht unser Trainer, sondern erst noch einmal zehn Jahre später.

Immer wieder fällt mir bei Lindens Büchern auf, daß er offenbar als Tageszeitungsjournalist für den Moment schreibt und nicht daran denkt, daß Bücher auch morgen, nächstes Monat und sogar nächstes Jahr zur Hand genommen werden und daher Formulierungen wie "im Jänner dieses Jahres" (S.233) oder vom "heurigen Duell" (S.238) unglücklich sind.

Positiv ist mir andererseits aufgefallen, daß Linden nicht den beliebten 1941er-Mythos wieder auftischt, daß nach dem gewonnenen Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Schalke 04 Spieler zur Strafe an die Ostfront geschickt worden wären. Was historisch nicht belegt ist, siehe dazu den Artikel darüber von David Forster und Georg Spitaler im Ballesterer Nr.19 (Dezember 2005). Hierzu werden die Ergebnisse des von Rapid zu seiner großen Ehre in Auftrag gegebenen Forschungsprojekt über die Jahre 1938-1945 von Interesse sein.

Trotz aller Kritik: Aufgrund der Fülle an Informationen sowie der Vielfalt und riesigen Menge an Bildern ist es eine lohnende Lektüre.

Montag, 21. Dezember 2009

Jahresstatistik 2009

106 Spiele:

33x Bundesliga (Rapid)
4x ÖFB-Cup (2x Rapid, 1x Rapid-Amateure)
12x Europacup (Rapid)
16x Testspiel (12x Rapid, 1x Rapid-Amateure)

6x 2. Liga
13x Regionalliga Ost (3x Rapid-Amateure)
1x Regionalliga Mitte

5x Wiener Liga
2x Wien: Oberliga A
5x Wien: Oberliga B
1x Wien: 1. Klasse A
1x Wien: 1. Klasse B
2x Niederösterreich: 1. Landesliga
1x Niederösterreich: 2. Landesliga Ost
1x Niederösterreich: Gebietsliga Nord/Nordwest
1x Oberösterreich: Landesliga Ost
1x Kärnten: Unterliga Ost

1x Tschechien: 1. Liga


Sonderauswertung Rapid:
59x Rapid
5x Rapid-Amateure

Sonderauswertung Groundhopping:
37 neue Grounds (inkl. Rapid- und Testspiele)
7 besuchte Länder, davon 3 neue Länder


Zum Vergleich: 2008: 89 Spiele

Freitag, 18. Dezember 2009

Rapid - Celtic 3:3 (3:1)

Europa League, Gruppe C, 17.12.2009
Ernst Happel Stadion, 48.000

Wenn man nach einer Minute 1:0, nach zehn Minuten 2:0 und nach zwanzig Minuten 3:0 führt, dann ist ein schließliches 3:3 eine Niederlage. In der zweiten Halbzeit sind wir teils ordentlich ins Schwimmen gekommen, fast minütlich wurde es ärger. Der Ausgleich Celtics in der Nachspielzeit hochverdient, aber ein verdammt harter Schlag in die Magengrube. Das hätte nicht sein müssen. Das hätte nicht sein dürfen.
Das ganze Spiel war somit sinnbildlich für die Hochschaubahn der Gruppenphase - ein unglaublicher Start und ein gerade deswegen umso härteres Aufschlagen am Ende. Emotional ist das nicht leicht.
Eine Europacupsaison ist zu Ende, die zwölf (!) Spiele umfaßte, die im Juli beginnend ein halbes Jahr dauerte, mich von A(lbanien) bis Z(ypern) reisen ließ und mit dem Aufstieg bei Aston Villa eines der unvergeßlichsten Spiele meines Fanlebens beinhaltete. Trotz des im Moment bitteren Nachgeschmacks ein außerordentlich schönes Jahr.























Mittwoch, 16. Dezember 2009

Der perfekte Moment – Ein Film über Mario Kempes


Rezension

Der perfekte Moment
Ein Film über Mario Kempes
Österreich 2006
Regie: Andreas Weber
u.a. mit Mario Kempes






Die Geschichte klingt tatsächlich viel zu unglaubwürdig, aber dennoch stimmt es, daß mit Mario Kempes der argentinische Weltmeister von 1978, ehemalige spanische Torschützenkönig, Meister und Europacupsieger mit Valencia 1986 mit erst 32 Jahren nach Österreich kam, um bei der Vienna und anschließend bei den noch um eine Spur unglamouröseren Vereinen St. Pölten (1987-90) und Kremser SC (1990-92) zu spielen.

Der liebevoll gemachte Film von Andreas Weber bringt einem mit sehr rudimentär gezeigten Spielszenen (Kempes' Tore im WM-Finale 1978) weniger den Fußballer als viel mehr den Menschen hinter dem Fußballer nahe. Hauptsächlich mittels Interviews mit Weggefährten, die teils mehr (Alfred Tatar, Jorge Valdano) und teils weniger (Hans Krankl, Johann Skocek) zum Bild eines Menschen beisteuern, dem Fußballspielen alles war und der sich weder um Drumherum noch um das Karriereende richtig kümmerte, sondern einfach spielen wollte.

Leider wirkt Kempes im Film wie eine traurige Gestalt. Fast wie eine gescheiterte Existenz, wenn er am staubigen Platz seiner ehemaligen Fußballschule steht oder 2004 als Stargast für Werbeauftritt und Juxkickerl auf den St. Pöltner Voithplatz zurückkehrt. Daß dem nicht so ist wurde erst durch die Ausführungen von Filmemacher Weber deutlich, der im Anschluß an die von Null Acht in ihrer Reihe "Im Flutlicht" gestern Abend veranstaltete Vorführung des Films im Wiener Schikaneder-Kino Publikumsfragen beantwortete.

Die eindrücklichsten Momente des Films waren die Szenen, in denen Kempes mit Tatar fast zwei Jahrzehnte später die noch nicht renovierte Hohe Warte besucht (die Holzbänke am Hügel!) und sich am unverändert rustikalen Zustand der Kabine erfreut.
Ein perfekter Moment? Das Leben habe mehr zu bieten als Fußball lautet die Moral von der Geschicht am Schluß des Films.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Rapid - Ried 2:1 (1:0)

Bundesliga, 19. Runde, 12.12.2009
Gerhard Hanappi Stadion, 15.300

Gewonnen. Über die Winterpause hinweg Erster. Das zählt. Das kann man gar nicht hoch genug schätzen. Da kann man drüber hinweg sehen, daß das nicht grad eine Glanzpartie war.

























Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ballesterer 48


Rezension


Ballesterer fm
Nr. 48, Dez./Jänner 2009/10
66 S.







Eine Schwerpunktausgabe über das "Wunderteam" erfreut das Historikerherz. Eigentlich verwundert ja fast, daß es über den - neben Córdoba - zentralen österreichischen Fußballerinnerungsort, das mythenumwobende Nationalteam der Jahre 1931-1933, der besten Mannschaft der besten Zeit des Wiener Fußballs noch keine Ausgabe gegeben hat. Ein Heft, das wohltuend nichts mit dem hagiographischen und nationalistischem Zugang zu tun hat, mit dem hierüber oft geschrieben wird und auch Brüche kennzeichnet.
Bahnbrechend und wegweisend war damals ja vieles, neben der Umstellung zum Profispielertum bereits Mitte der 1920er Jahre (das als Nebenprodukt heute großartig anzusehende Werbeauftritte der Spieler zur Folge hatte) am Platz v.a. der taktisch modern agierende "Teamchef" Hugo Meisl und die spielerische Brillanz des ins herrliche Wort "scheiberln" gefaßten Kurzpaßspiels. Fast noch spannender ist ja aber das Drumherum, die medial gepuschte Massenhysterie oder das "Public Listening" zur Radioübertragung am Heldenplatz und in Kaffeehäusern als Vorbote der heutigen TV-Version.
Unlängst ist ja der erste Band eines zweiteiligen Comics über Matthias Sindelar erschienen, der die damalige Zeit in hervorragender Weise darstellt. Ein Interview mit Autor und Zeichner Sascha Dreier bietet im Heft dazu interessanten Hintergrund.
Die im Kopf gespeicherten Schwarz-Weiß-Bilder gewinnen an Farbe durch das Interview mit den beiden Enkeln Hugo Meisls, Wolfgang und Andreas Hafer, die über die Entstehung ihrer Meisl-Biographie und die Person ihres Großvaters erzählen. Und natürlich großartig die berichtete warme Unterstützung, die ihnen bei ihrer wichtigen Arbeit über österreichische Fußballgeschichte von der hiesigen Bürokratie entgegengebracht wurde - "Ich hatte noch ein kafkaeskes Erlebnis, als ich beim Wiener Fußballverband angerufen und nach Archiveinsicht gefragt habe. Als Antwort kam: 'Moment, ich frage mal nach.' Dann habe ich fünf Minuten gewartet, zehn, 15 Minuten. Aber da war niemand mehr. Nur ein großes Schwarzes Loch."

P.S.: Ich will nicht Sprachpolizei spielen, aber wenn es schon im Heft so viel über österreichische Fußballspezifika geht, wäre es schön, wenn man auch bei Texten deutscher Autoren wie demjenigen von Alexander Marner über Neuseelands WM-Qualifikation etwa den Begriff des Wechselns vom Nachwuchs in die Kampfmannschaft anstelle des "Aufstiegs in den Herrenbereich" verwenden könnte.

P.P.S.: Die Verwendung der 30er-Jahre-Schrift für die Überschriften habe ich dafür wiederum sehr schön gefunden.

Dienstag, 8. Dezember 2009

11 Freunde, 97


Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußball-Kultur
Nr.97, Dezember 2009
130 S.






Über die Geschichte des deutschen Vereins Borussia Dortmund erfährt man von Dominik Asbach zum 100-jährigen Jubiläum einiges. Ein informativer Überblick. Beeindruckend finde ich ja in Dortmund das auch hier zu sehende Bild des alten Stadions ("Kampfbahn Rote Erde", 1937-1974), wie es bis heute in seiner historischen Pracht unmittelbar neben dem jetzigen Westfalenstadion steht. Das ist gelebter Respekt vor der Tradition. Geschichte wird so auf einen Blick lebendig. Beispielgebend.
Historie erfreut mich immer. Schöne, weiter ausholende Vereinsportraits, im Heft etwa noch eines des Schweizer Vereins FC Basel, befriedigen das stete Interesse an Fußballkulturen anderswo.

Nachdem schon Hinweise in WSC 266 und Ballesterer 41 das Interesse geweckt haben, verstärkt ein Artikel von Ulrich von Berg dieses hier noch einmal. Es geht um den als Meisterwerk apostrophierten Film "The Damned United" über die 44 kurzen Tage des Brian Clough als Trainer von Leeds United 1974. Dankenswerterweise wird hier einiges an Hintergründen geliefert. Ich bin gespannt.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Rapid - Kapfenberg 3:1 (2:0)

Bundesliga, 18. Runde, 5.12.2009
Gerhard Hanappi Stadion, 15.300

Ein klassischer Pflichtsieg. Wenig Berauschendes (mit Ausnahme des schönen Goals von Salihi), was drei Tage nach dem Spiel in Hamburg auch nicht zu erwarten war. Aber schließlich und endlich trotz kleinen Hängers solide gewonnen, damit bin ich absolut zufrieden und glücklich. Wir lachen von der Spitze der Tabelle.