Europa League, 3. Qualifikationsrunde, 6.8.2015
GelreDome, 20.550
Bereits nach drei Minuten ging das vom Holländer Ronald Koeman gecoachte Southampton in Arnheim in Führung. Nach dem 3:0 im Hinspiel war spätestens jetzt die Aufstiegsfrage geklärt. Vitesse versuchte aber immer wieder, Akzente zu setzen und gab sich nicht auf. Der Torerfolg gelang ihnen aber nicht. Ex-Dosen-Kicker Sadio Mané setzte kurz vor Spielende mit dem zweiten Tor den Schlusspunkt. Die Überraschungsmannschaft des vergangenen Jahres in England ist auch ohne Europacuperfahrung routiniert weiter.
Untertags hatten die englischen Fans auf den Plätzen der Innenstadt Party gemacht, sich in der Sonne eine den Vereinsfarben entsprechende knallrote Gesichtsfarbe geholt und „Oh when the Saints go marchin' in“ geschmettert. Diesen Evergreen gab der randvolle Auswärtsblock auch im Stadion ohne müde zu werden mehrmals zum besten. Wie üblich: Wenn sie sangen, dann laut.
Der Vitesse-Anhang auf der Südtribüne, nach einem langjährigen Spieler und Trainer Theo Bos Tribune benannt, bemühte sich um mehr oder minder durchgehenden Support. Während die Trommeln unten hinter dem Tor standen, befand sich der nicht sehr große Stimmungskernweiter oben.
Der Verein SBV Vitesse (Stichting Betaald Voetbal Vitesse) wurde 1892 gegründet. Das Wort Vitesse ist französisch für Schnelligkeit. Der Wiener Joseph Gruber trainierte Vitesse zweimal, 1954 bis 1957 und 1964 bis 1966. Unter ihm qualifizierte sich Vitesse für die 1956 eingeführte Eredivisie und schaffte 1966 den Wiederaufstieg nach zwischenzeitlichem Abstieg. Nach einem fünften Meisterschaftsplatz in der abgelaufenen Saison qualifizierte sich Vitesse in den anschließend ausgespielten Play-offs zum dritten Mal seit 2012 für einen Europacupplatz.
Das Stadion mit dem Namen GelreDome wurde 1998 eröffnet. Gelre ist die niederländische Bezeichnung des Landes Geldern. Den Namen Dome, also Kuppel, trägt das Stadion, da es über ein verschließbares Dach verfügt und in eine Veranstaltungshalle umgewandelt werden kann. Um dies zu ermöglichen sind nur drei Tribünenseiten aus Beton gebaut und eine Hintertorseite aus Stahl. Unter dieser leichteren Konstruktion, die keine massive Stützpfeiler in der Mitte braucht, wird das Spielfeld auf Schienen hinausgefahren. Vor dem Haupteingang sind Konzerte, die es hier gegeben hat, vermerkt und an der Außenwand steht, dass hier „het grootste theater van Nederland“ wäre. Ob hier also ein Stadion zu einer Halle umgewandelt wird oder eine Halle zu einem Stadion ist offen. Bei der EM 2000 fanden hier drei Gruppenspiele statt. Das Fußballstadion hat eine Kapazität von 29.600 Plätzen.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Arnheim besichtigt.
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