Bundesliga, 16. Runde, 27.11.2016
Weststadion, 26.200
Im Spiel waren keine zehn Minuten vergangen bis zum ersten Gegentor. Doch erstmals seit langer Zeit zeigten wir uns danach wach. Nach einem Corner stand Kvilitaia richtig und traf. Es wurde dann ein schwieriges, aber ausgeglichenes Spiel, wenn auch mit Vorteilen für Sturm, bis sie zehn Minuten vor Schluss aus dem Nichts abgefälscht erneut trafen. Es ist hart, ein Spiel durch einen 25-Meter-Kreuzeck-Freistoßtreffer und einen abgefälschten Weitschuss zu verlieren. Sturm ist auf Meisterkurs.
Dritte Niederlage im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Canadi. Man sieht zwar deutlich, dass er etwas will und versucht. Natürlich braucht alles Zeit, aber es waren drei im Ergebnis frustrierende Matches.
Die Spiele von Rapid und Sturm gegeneinander sind ja als Fernsehspiele recht unbeliebt aufgrund der Nebelentfaltung, im Stadion dagegen immer Stimmungshighlights mit Feuer im wortwörtlichen und übertragenen Sinn auf den Rängen. Der Block West stand im Zeichen der beim letzten Heimspiel eingeleiteten und diesmal choreographisch groß inszenierten Feierlichkeiten der Tornados zu ihrem zwanzigjährigen Jubiläum. Mehrere Bilder mit den verschiedenen Wappen als Intro zu Matchbeginn, Vorhang und Pyro nach der Pause. Für die diesjährige Jahresendzeit-Spendenaktion Wiener helfen Wienern wurde mit Spruchband und Werbebande geworben.
Im Zuge der anstehenden Bundesligareform ist eine sportliche Entwertung der Meisterschaft zu erwarten − von „Best of three“-Spielen zwischen Erstem und Zweitem zur Vergabe des Meistertitels ist ebenso die Rede wie von einem Europacupplatz für die untere Tabellenhälfte. Es geht dabei aber auch um die weitere Aufteilung der Ankickzeiten über das ganze Wochenende, wogegen Block West und Sturm-Nordkurve mit der Forderung nach dem Samstag als Hauptspieltag Stellung bezogen.
Die 2.500 Plätze im Auswärtssektor im neuen Weststadion wurden von Sturm zum ersten Mal gefüllt. Dazu waren, wie bei den Toren bemerkbar, daneben hunderte weitere im Lager der Gäste, sodass es insgesamt vielleicht 3.000 Sturm-Fans waren. Da bislang kein Verein alle Plätze im Auswärtssektor benötigt hatte, gab es darin immer einen gesperrten Pufferbereich zum Trennzaun innerhalb des Sektors. Nun waren normale Rapid-Tribünenplätze außerhalb mit Netzen und Ordnern als Puffer abgesperrt.
Mit 26.200 waren im Weststadion bei diesem Spiel genau zwei Drittel der ingesamt 39.300 Zuschauerinnen und Zuschauer aller Stadien dieser Runde der österreichischen Fußball-Bundesliga. Wir haben allerdings nichts davon. Rapid hat nun bereits das dritte Heimspiel hintereinander verloren und ist näher am Abstiegsplatz (zehn Punkte) als an den Lilanen (elf Punkte) sowie der Tabellenspitze (13 Punkte).
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