Weststadion-Eröffnungsspiel, 16.7.2016
Weststadion, 28.600
Die offizielle Eröffnung des neuen Weststadions in Hütteldorf wurde groß zelebriert. Als Gegner im Stadion-Eröffnungsspiel wurde der 1905 gegründete englische Traditionsverein Chelsea FC auserkoren, mit dem Rapid historisch nichts verband und der seit dem Kauf durch einen russischen Milliardär 2003 prototypisch für den modernen Fußball steht.
Bereits zweieinhalb Stunden vor Beginn des Eröffnungsspiels gab es als Vorspiel ein Match der „Special Needs“-Teams von Rapid und Chelsea. Es folgte ein Showprogramm, das neben einem nicht wirklich hineinpassenden Korso von lauten Motorrädern unter dem Motto Wien stand und daher u.a. die Wiener Philharmoniker, die Wiener Rockband Alkbottle, die Wiener Sängerknaben und den geschätzten Herrn Kurt Ostbahn beinhaltete. In kurzen Interviews zu Wort kamen neben Rapid-Präsident Krammer u.a. auch Sponsoren und als Vertreterin der Stadt Wien, die mit 20 Mio. € über ein Drittel der Baukosten von 53 Mio. € getragen hat, die Rapidlerin und Stadträtin Renate Brauner, die von nicht wenigen ausgepfiffen wurde. Stadionprojektleiter Harry Gartler zeigte seine Qualitäten als Schlagersänger nach dem Muster von Frank Sinatra, in dem er zu einer Schalparade „Rapid Wien Lebenssinn“ sang, samt eingebauten Dankesworten. Höhepunkt des Programms war das Singen der alten Rapidhymne aus den 1950er Jahren „Rapid bin ich“ gemeinsam mit dem 90-jährigen Alfred Körner, der damit vor zwei Jahren das letzte Wort beim Abschied vom Hanappi-Stadion hatte und mit der Hymne zuletzt vor einer Woche beim Mitgliedertag im Weststadion das neue Stadion eingeweiht hatte. Anschließend wurde von einer Honoratioren-Delegation, angeführt von Altbundespräsident Heinz Fischer, auf dem am Spielfeld aufgestellten Podest ein grünes Band zerschnitten und das Stadion für eröffnet erklärt. Der Block West zeigte eine Weststadion-Choreographie.
Im darauffolgenden Fußballspiel ging Rapid durch Joelinton früh in Führung. Im Trubel kann es schon mal passieren, dass der Torschütze auf der Anzeigetafel falsch geschrieben ist. Rapid spielte durchaus erfrischend und gut gegen Chelsea, die allerdings erst am Anfang ihrer Saisonvorbereitung standen.
Zwei Jahre lang wurde der Weg vom Abriss des Hanappi-Stadions zum Bau des neuen Weststadion hier in diesem Blog begleitet. Nunmehr gibt es hier keine Hütteldorfer Baustellenbilder mehr. Auch wenn man das Stadion schon gesehen hatte, war dieser Nachmittag voller neuer Erfahrungen. Einige Dinge liefen noch nicht reibungslos oder zeigten das eine oder andere Problem auf. Man wird sich einleben. Es ist ein gutes Fußballstadion geworden. Atmosphärisch bekam man schon einen Eindruck, was für ein Druck hier in wichtigen Spielen aufgebaut werden kann. Das wichtigste an diesem Tag: Rapid ist zurück in Hütteldorf, wo es hingehört.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen