Rezension
Ballesterer
Nr. 108, Jänner/Februar 2016
82 S.
Als „Spiel von Katz und Maus“ erzählt Martin Schreiner in einem großen Essay das Leben sowie die Lebens- und Fußballphilosophie von Ivica Osim. Schreiner versteht es, seine großen Erzählungen über Protagonisten von Sturm Graz fesselnd zu schreiben, selbst wenn die Sympathie des Lesers zum fußballerischen Akteur gering ist, wie zuletzt am Beispiel Mario Haas gesehen. Bei Osim ist der Fall anders gelagert, da man ihm immer nur mit größtem Respekt gegenüberstehen konnte. Die spannende Titelgeschichte erzählt viel von seinem Leben, über den Fußballer, den Trainer und den Menschen Ivica Osim. „Seinen nächsten Schritt passt er auf die Reaktion an. Lässt sich sein Gesprächspartner herauslocken, geht er verbal in den Konter. Zieht sich sein Gesprächspartner zurück, versucht Osim ihn aus der Reserve zu holen. So wie früher als Spieler und Trainer mit dem Ball. Er nennt diese Taktik ,Katz und Maus‘. Sie ist die Quintessenz seiner Fußballweisheit – der kontrollierten Offensive.“
Weitere Artikel gibt es über zwanzig Jahre Bosman, den Auswärtssektor im Klagenfurter Wörtherseestadion, Ligareformdebatten in Norwegen und das Münchner Amateurderby. Um „Eventfans“, die nur zum Derby und nicht den restlichen Spielen der zweiten Mannschaft kommen, „kein Futter zu geben“ verzichtet der 1860-Anhang seit dieser Saison auf Choreo und Pyro bei den Derbys, wie Nino Duit bei seiner Recherche zur „Münchner Ersatzdroge“ vor Ort erfährt. Hubert Herzog erinnert an die Geschichte des zwischen 1959 und 2009 ausgetragenen Wiener Stadthallenturnier. Von meiner Wenigkeit selbst stammt in diesem Heft ein Groundhopping-Bericht über Darmstadt.
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