30.3.2015
Am Campo Marte („Marsfeld“) außerhalb der alten Stadtmauern der Stadt Brescia hielten im 19.Jh. erst die Armee des habsburgischen Kaiserreichs und dann die des italienischen Königreichs Exerzierübungen ihrer in der Stadt stationierten Truppen ab. Zu Beginn des 20. Jh. wurden hier Pferderennen veranstaltet und dann auch die ersten Fußballspiele ausgetragen.
Im Jahr 1925 kaufte die Stadt das Gelände teilweise. In den 1950er Jahren wurde die Anlage zum Militärsportplatz ausgebaut. Heute ist das ehemalige Militärareal ein öffentlicher Park. 2007 wurden leerstehende ehemalige Militärbaracken von der Stadt erworben, von denen heute nichts mehr zu sehen ist.
Der monumentale ehemalige Eingangsbereich wurde 1925 in prunkvollem Neoklassizismus errichtet. 2010 wurde er renoviert.
Der Innenraum ist von einer Laufbahn umgeben. Ein kleines Podest kann als Tribüne dienen. Zeichen des Fußballs wie etwa Tore gibt es nicht mehr.
Dienstag, 31. März 2015
Brescia - Trapani 1:1 (0:0)
Italien, Serie B, 33a giornata, 29.3.2015
Stadio Mario Rigamonti, 8.117
In einem ausgeglichenen Spiel ging Brescia eine Viertelstunde nach der Pause mit einem wuchtigen Kopfballtreffer in Führung. Eine weitere Viertelstunde später konnten die Gäste aus Sizilien aber ausgleichen. Brecia ist weiter am Abstiegsplatz.
Die Fankurve ist seit 2012 gespalten. In der Kurve steht die 2011 aus einem Zusammenschluss entstandene Curva Nord Brescia, auf der Gegengerade davon getrennt die Brescia 1911. Letztere haben beste Plätze direkt über der Mittelauflage. Nach Schlusspfiff ging die Brescia-Mannschaft sofort in die Katakomben und kam trotz Aufforderung aus der Curva Nord nicht zu den Fans. Es gab ein Pfeifkonzert und eine Bengale flog auf den Platz. Die Brescia 1911 richtete ein Spruchband mit den Worten „Wir haben alles gegeben ... und ihr?“ an die Mannschaft. Aus Trapani war eine anständige Anzahl Auswärtsfans anwesend, die immer wieder aktiv auf sich aufmerksam machte.
Brescia Calcio wurde 1911 als Foot Ball Club Brescia gegründet. 1936 wurde der englische Name unter dem faschistischen Regime zu Associazione Calcio Brescia italianisiert. So hieß der Verein dann bis 1976, seither trägt er den heutigen Namen. Seit der Ligengründung 1929 wechselte Brescia zwei dutzend Mal (!) zwischen der Serie A und der Serie B. Auf ein paar Jahre oben folgen jeweils ein paar Jahre unten. Nur zweimal, 1938/39 und von 1982 bis 1985 musste man bis dato in die dritte Liga. Zuletzt spielte Brescia von 2000 bis 2005 und 2010/11 in der Serie A.
Der Grazer Markus Schopp spielte hier zwischen 2001 und 2005.
Das Stadio Mario Rigamonti wurde von 1956 bis 1959 errichtet, anstelle eines seit 1928 bestehenden Vorgängers. Es wurde nach dem in Brescia geborenen Fußballer Mario Rigamonti benannt, der als Torino-Spieler 1949 mitsamt der Mannschaft des Grande Torino beim Flugzeugabsturz von Superga 1949 ums Leben gekommen war. Nur der obere Rang der Haupttribüne des Ovals ist überdacht. Auf der Gegenseite hat man die einrangige Betontribüne durch einen zweiten Rang aus Stahlrohrgerüsten ergänzt. Das Stadion hat heute insgesamt 27.547 Sitzplätze, wobei nur 16.308 offenstehen. 2012 wurde eine Stahlrohrgerüst in den nördlichen Hintertorbereich des Ovals gestellt und die Fankurve so näher ans Spielfeld gerückt. 2013 wurde die Kurve nach dem Fan Andrea Toninelli benannt, der auf der Rückreise von einer Auswärtsfahrt gestorben war.
In Brescia wurde auch die Stadt besichtigt sowie ein ehemaliger Sportplatz angeschaut. Am Nachmittag war zuvor bereits ein Matchbesuch in der Emilia am Programm gestanden.
Stadio Mario Rigamonti, 8.117
In einem ausgeglichenen Spiel ging Brescia eine Viertelstunde nach der Pause mit einem wuchtigen Kopfballtreffer in Führung. Eine weitere Viertelstunde später konnten die Gäste aus Sizilien aber ausgleichen. Brecia ist weiter am Abstiegsplatz.
Die Fankurve ist seit 2012 gespalten. In der Kurve steht die 2011 aus einem Zusammenschluss entstandene Curva Nord Brescia, auf der Gegengerade davon getrennt die Brescia 1911. Letztere haben beste Plätze direkt über der Mittelauflage. Nach Schlusspfiff ging die Brescia-Mannschaft sofort in die Katakomben und kam trotz Aufforderung aus der Curva Nord nicht zu den Fans. Es gab ein Pfeifkonzert und eine Bengale flog auf den Platz. Die Brescia 1911 richtete ein Spruchband mit den Worten „Wir haben alles gegeben ... und ihr?“ an die Mannschaft. Aus Trapani war eine anständige Anzahl Auswärtsfans anwesend, die immer wieder aktiv auf sich aufmerksam machte.
Brescia Calcio wurde 1911 als Foot Ball Club Brescia gegründet. 1936 wurde der englische Name unter dem faschistischen Regime zu Associazione Calcio Brescia italianisiert. So hieß der Verein dann bis 1976, seither trägt er den heutigen Namen. Seit der Ligengründung 1929 wechselte Brescia zwei dutzend Mal (!) zwischen der Serie A und der Serie B. Auf ein paar Jahre oben folgen jeweils ein paar Jahre unten. Nur zweimal, 1938/39 und von 1982 bis 1985 musste man bis dato in die dritte Liga. Zuletzt spielte Brescia von 2000 bis 2005 und 2010/11 in der Serie A.
Der Grazer Markus Schopp spielte hier zwischen 2001 und 2005.
Das Stadio Mario Rigamonti wurde von 1956 bis 1959 errichtet, anstelle eines seit 1928 bestehenden Vorgängers. Es wurde nach dem in Brescia geborenen Fußballer Mario Rigamonti benannt, der als Torino-Spieler 1949 mitsamt der Mannschaft des Grande Torino beim Flugzeugabsturz von Superga 1949 ums Leben gekommen war. Nur der obere Rang der Haupttribüne des Ovals ist überdacht. Auf der Gegenseite hat man die einrangige Betontribüne durch einen zweiten Rang aus Stahlrohrgerüsten ergänzt. Das Stadion hat heute insgesamt 27.547 Sitzplätze, wobei nur 16.308 offenstehen. 2012 wurde eine Stahlrohrgerüst in den nördlichen Hintertorbereich des Ovals gestellt und die Fankurve so näher ans Spielfeld gerückt. 2013 wurde die Kurve nach dem Fan Andrea Toninelli benannt, der auf der Rückreise von einer Auswärtsfahrt gestorben war.
In Brescia wurde auch die Stadt besichtigt sowie ein ehemaliger Sportplatz angeschaut. Am Nachmittag war zuvor bereits ein Matchbesuch in der Emilia am Programm gestanden.
Fiorenzuola - Virtus Castelfranco 1:2 (0:0)
Italien, Serie D, Girone D, 32a giornata, 29.3.2015
Stadio Comunale Fiorenzuola d'Arda - Velodromo Attilio Pavesi, 300
Der zweimalige Torschütze der Gäste der Polisportiva Virtus Castelfranco Emilia Calcio dürfte mit jemand eine Rechnung offen gehabt haben, da er nach seinen Treffern jeweils mit der Hand an der Ohrmuschel stante pede zur Ehrentribüne lief und sich davor kurz, horchen andeutend, aufstellte. Fiorenzuola konnte auf 2:1 verkürzen und hatte kurz vor Schluss noch einen Matchball, den aber der Goalie aus der Ecke fischte.
Seit den 1980ern gab es hier verschiedene Ultragruppen. Heute zeugen nur vereinzelte Schriftzüge auf Wänden noch von der zuletzt vertretenen Gruppe.
Die Unione Sportiva Fiorenzuola wurde 1922 gegründet. Die meisten Jahrzehnte verbrachte der Verein in den unteren Amateurligen. Die beste Zeit waren die Jahre von 1993 bis 1998 in die Serie C1. 1994/95 schloss man dabei am dritten Platz ab und scheiterte in den Play-offs am Aufstieg in die Serie B. In der Coppa Italia warf der damalige Drittligist 1995 Brescia und Torino hinaus und scheiterte dann knapp 2:1 an Inter. Zuletzt stieg man 2014 aus der Excellenza wieder in die Serie D auf.
Das Stadion wurde 1923 als Campo Sportivo Aldo Milano eröffnet. Aldo Milano war ein Fußballer gewesen, der 1921 im Zuge der bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen, die den Aufstieg des Faschismus begeleiteten, auf Seiten der Rechten getötet worden war. Seit 1945 trägt das Stadion den Namen Stadio Comunale. Damals besaß es eine Holztribüne und die Radrennbahn war noch nicht betoniert. In den 1960er Jahren wurde die Betontribüne mit 1.000 Plätzen errichtet und Ende der 1980er Jahre auch die Gegentribüne. 1996 wurde die Sitzplatztribüne neu gebaut. Die Kapzität liegt bei 4.000 Plätzen. Als Radstadion trägt die Ankage den Namen des Olympiasiegers von 1932 Attilio Pavesi. An den 2011 verstorbenen Pavesi erinnert auch ein Denkmal in Form eines Rennrades.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Fiorenzuola d'Arda besichtigt. Anschließend ging es weiter zum Abendspiel in Brescia.
Stadio Comunale Fiorenzuola d'Arda - Velodromo Attilio Pavesi, 300
Der zweimalige Torschütze der Gäste der Polisportiva Virtus Castelfranco Emilia Calcio dürfte mit jemand eine Rechnung offen gehabt haben, da er nach seinen Treffern jeweils mit der Hand an der Ohrmuschel stante pede zur Ehrentribüne lief und sich davor kurz, horchen andeutend, aufstellte. Fiorenzuola konnte auf 2:1 verkürzen und hatte kurz vor Schluss noch einen Matchball, den aber der Goalie aus der Ecke fischte.
Seit den 1980ern gab es hier verschiedene Ultragruppen. Heute zeugen nur vereinzelte Schriftzüge auf Wänden noch von der zuletzt vertretenen Gruppe.
Die Unione Sportiva Fiorenzuola wurde 1922 gegründet. Die meisten Jahrzehnte verbrachte der Verein in den unteren Amateurligen. Die beste Zeit waren die Jahre von 1993 bis 1998 in die Serie C1. 1994/95 schloss man dabei am dritten Platz ab und scheiterte in den Play-offs am Aufstieg in die Serie B. In der Coppa Italia warf der damalige Drittligist 1995 Brescia und Torino hinaus und scheiterte dann knapp 2:1 an Inter. Zuletzt stieg man 2014 aus der Excellenza wieder in die Serie D auf.
Das Stadion wurde 1923 als Campo Sportivo Aldo Milano eröffnet. Aldo Milano war ein Fußballer gewesen, der 1921 im Zuge der bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen, die den Aufstieg des Faschismus begeleiteten, auf Seiten der Rechten getötet worden war. Seit 1945 trägt das Stadion den Namen Stadio Comunale. Damals besaß es eine Holztribüne und die Radrennbahn war noch nicht betoniert. In den 1960er Jahren wurde die Betontribüne mit 1.000 Plätzen errichtet und Ende der 1980er Jahre auch die Gegentribüne. 1996 wurde die Sitzplatztribüne neu gebaut. Die Kapzität liegt bei 4.000 Plätzen. Als Radstadion trägt die Ankage den Namen des Olympiasiegers von 1932 Attilio Pavesi. An den 2011 verstorbenen Pavesi erinnert auch ein Denkmal in Form eines Rennrades.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Fiorenzuola d'Arda besichtigt. Anschließend ging es weiter zum Abendspiel in Brescia.
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