Dienstag, 28. Oktober 2014

Blickfang Ultrà, 33


Rezension


Blickfang Ultrà
Nr. 33
2014
132 S.







Wie im vorletzten Heft präsentiert Josef Gruber auch hier wieder in einem großen Interview eine jahrzehntealte und sehr aktive Fankurve aus einer italienischen Kleinstadt. Diesmal spricht er mit den Red Blue Eagles aus L'Aquila. Spannende Sache.
In einem Groundhoppingbericht über Argentinien erzählt ein deutscher Hopper vom Kardinalfehler, geglaubt zu haben, einfach so in eine Fankurve gehen und dort mittun zu können. „Das ist die Barra von Racing. Ihr seid nicht von hier, ihr könnt hier nicht einfach reinspazieren und Party machen. Ihr müsst bezahlen!“ wurde mit deutlichen Argumenten (Messer) mitgeteilt. Sie kamen davon.
Weiters gibt es im Heft etwas zur verschärften Lage in Ungarn oder über Palermo. Jedesmal wieder lobenswert (und diesmal auch reich bebildert) ist der Überblick über Fanaktivitäten und Reisen im Europacup. Dasselbe gibt es auch wieder zur ersten Cuprunde im DFB-Pokal.

Aus der Abteilung Historie gibt ist einen Bericht über unglaubliche Gewaltausbrüche und ihre Hintergründe beim Derby zwischen dem Dresdner SC und Dynamo Dresden 2002: In den Jahren zuvor hatte der DSC höherklassig gespielt und war als neues Aushängeschild der Stadt ohne DDR-Geruch gefördert worden. Das schlug in Hass und Gewalt bei Dynamo um: „Gezielt wurden DSC-Fans, welche sich inkognito aus dem Gästeblock bewegten, verfolgt in Richtung Badkurvenausgang und in aller Öffentlichkeit denunziert als sie den Kreuzungsbereich des Großen Gartens passierten und somit außerhalb des Polizei-Bereiches waren. Nun begann diese Menschenjagd auf jeden einzelnen. Väter, Kinder, Frauen, Familien. Was mit den Leuten passiert ist, welche direkt in ihrer Fankluft den Gästeblock verließen, braucht man hier wohl nicht erzählen. Das Signal war eindeutig. Dynamo gehört die Stadt! Den DSC hat es nie gegeben!“

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