Dienstag, 21. Oktober 2014
Transparent 10
Rezension
Transparent
Magazin für Fußball & Fankultur
Nr. 10 (2014)
66 S.
Schwerpunktthema ist der Aufstieg von Red Bull in Leipzig. Viel Platz gibt es für ein Interview mit etwas seltsam erscheinenden Leuten, die dort Claqueure sind und Fußballfans spielen sowie anscheinend Selbstillusionisten sind, wenn sie Ansichten vertreten wie „weil wir nicht wollen, dass dieser Verein nur auf den Sponsor reduziert wird.“ Als würde es um irgendetwas anderes als um diesen gehen. Ansonsten kennt man die Argumente. Da es um nichts weniger als um das Selbstverständnis von Fußball geht, mag es aber immer wieder wichtig sein, das zu thematisieren.
Patrick Stegemann blickt auf die Folgen der WM 2014 in Brasilien, wo z.B. öffentlicher Raum in den Städten kommerzialisiert wurde. „Für Luiz hat ihm diese WM mehr weggenommen als ,nur‘ die Stadt. ,Sie klauen uns den Fußball‘, klagt er.“ Er ist Fan von Flamengo, die in Rio im umgebauten Maracanã spielen. Die billigste Eintrittskarte für ein Meisterschaftsspiel kostet dort jetzt umgerechnet 30 Euro. Das westeuropäische Preisniveau ist für brasilianische Verhältnisse utopisch hoch.
Interessant sind ein Artikel darüber, wie Teile der Fans und auch der Verein bei Borussia Dortmund etwas gegen rechtsextreme Gewalt und Agitation im Stadion zu tun beginnen, sowie über das verbreitete Fußball-Desinteresse in Litauen. Autor Marcel Storch schreibt eine schöne Reportage, übersieht oder vergisst dabei allerdings, dass es dieses Phänomen im gesamten Baltikum gibt, also auch in Lettland und Estland anzutreffen ist.
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