Slowakei, 3. liga Západ, 7. kolo, 16.9.2012
Futbalový štadión Levice, 670
Einen schließlich überraschenden Heimsieg feierte Slovan Levice gegen den FC Petržalka. Denn eigentlich war das eine 0:0-Partie, in der sich beide Mannschaften neutralisierten, wenig Chancen zuließen und zu wenigen Tormöglichkeiten kamen. Eine Standardsituation in der Nachspielzeit brachte das vielumjubelte 1:0, die Gäste konterten im Gegenzug, doch statt des Ausgleichs fiel das 2:0 per Roller aus der eigenen Hälfte ins leere gegnerische Tor – fast eine Kopie des 3:0 von Steffen Hofmann unlängst für Rapid gegen PAOK.
Auf beiden Seiten gibt es aktive Fangruppen. Heim- und Auswärtsfanblock supporteten fast durchgehend, mit reichlich Pyrotechnik. Entsprach das Fußballspiel sportlich durchaus der dritten Spielklasse, wurde hier mehr geboten als in vielen anderen slowakischen Stadien höherer Ligen.
Der Levice-Fanblock sang offen rechtsradikale Gesänge (über Rudolf Heß, Adolf Hitler und etliches mehr) und brachte laut Erklärung als Referenz auf Hitler zur 88. Minute eine Pyro-Einlage. Sie ist daher nicht unter den Bildern.
Erst heuer war der FK Slovan Levice wieder in die dritte Liga aufgestiegen, aus der man 2005 abgestiegen und dann zwischenzeitlich bis in die fünfte Liga abgetaucht war. Der Verein wurde 1959 gegründet. Fußball wird in der Stadt aber schon länger gespielt, so feierte man hier 2011 100 Jahre Fußball in Levice. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt hauptsächlich ethnisch ungarisch besiedelt. Die bedeutendste Stellung unter den nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Sportvereinen nahm der 1926 gegründete Klub Lévai Torna Egylet (LTE) ein. 1927 wurde der slowakische Arbeiterverein Rudá hviezda gegründet, dem 1931 der ebenfalls slowakische Proletársky telovýchovný klub (PTK) folgte. Nachdem die Stadt 1938 an Ungarn angeschlossen wurde, mußten die slowakischen Fußballvereine ihre Tätigkeit beenden. LTE spielte bis 1944 im ungarischen Ligensystem.
Nach 1945 gab es zunächst mehrere verschiedene Vereine, nunmehr alle slowakisch, bis dann 1959 Slovan Levice gegründet wurde. Zwanzig Jahre später wurde ein Betriebsname in den Vereinsnamen aufgenommen, wie in der kommunistischen Zeit üblich, und der Klub firmierte als FC Agro Levice. Von 2009 bis 2011 entfiel zwischenzeitlich der Name Slovan und man trat als FK Levice an.
Das Stadion ist das regionaltypische weite Rund eines Nachkriegsbaus mit Stehplatzstufen und einer überdachten Haupttribüne. Die Stufen sind teilweise mit hölzernen Sitzbänken versehen. Die Gestaltung der Haupttribüne gibt dem Stadion einen eigenen architektonischen Akzent. 7.000 Menschen fänden hier Platz, davon 800 auf Sitzplätzen.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Levice besichtigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen