Europa League, Gruppe K, 20.9.2012
Ernst-Happel-Stadion, ca. 80
„Geisterspiel“ unter Ausschluß der Öffentlichkeit
Es gibt keine höhere Strafe, die mich persönlich derart trifft, als vom Spiel der Rapid ausgeschlossen zu sein. 2011 ein Spiel unter Ausschluß der Öffentlichkeit und nun 2012 schon wieder. Das kann und darf keine Regel werden. Ich will das nie wieder haben. Das ist ein Stich ins Herz, der fürchterlich weh tut. Ich hätte viel dafür gegeben, dabei sein zu dürfen − auch wenn ich das Ergebnis gekannt hätte oder es ein zweistelliges Debakel geworden wäre. Auch das 1:2 gegen CSKA Sofia 2010 war ähnlich schlimm, doch im Stadion fühlt man nicht diese ohnmächtige Hilflosigkeit wie beim Ausgesperrtsein.
Doch genug vom elenden Egozentrismus: Es war ein Spiel, das für Rapid wie auf dem falschen Fuß verlief. Vor allem der Keulenschlag des 0:1 verlief so haarsträubend, wie man das selten sieht. Nach vorn gab es gegen eine defensive Mannschaft von Rosenborg BK zwar optisch viel, aber zählbar wenig. Daß dann Alar einen Valachovič-Gedenkelfmeter (in der Quali getroffen, in der Gruppenphase nicht) vergab, war traurig.
Eine gesamt leider schlechte Mannschaftsleistung bringt verlorene drei Punkte gegen einen Gegner, der schlagbar gewesen wäre. Ein logischer Baustein eines rundum grausamen Abends.
Ich mußte zumindest kurz zum Praterstadion hinschauen, um in der Nähe gewesen zu sein. Zwei Stunden vor Spielbeginn bewachten Ordner das um das Stadion gezogene Absperrband.
Gerhard-Hanappi-Stadion
ca. 5.000
Das öffentliche Fernsehschauen im Hanappi-Stadion war erträglich, allerdings kein, aber auch gar kein Ersatz für das Erleben eines Fußballspiels im Stadion.
Dazu kommt der große Nachteil des ORF-Fernsehfußballs: Man ist diesen TV-Moderatoren und TV-Kommentatoren ausgeliefert, die ihre Ahnungslosigkeit nicht etwa überspielen, sondern stolz vor sich her tragen.
Ich weiß, warum ich meine Rapid sonst im Stadion und nicht im Fernsehen anschaue.
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