Bundesliga, 1. Runde, 16.7.2011
Gerhard-Hanappi-Stadion, 150
„Geisterspiel“ unter Ausschluß der Öffentlichkeit
Es tat weh, einfach wirklich weh, vom Spiel der Rapid ausgeschlossen zu sein. Nunmehr das erste Heimspiel seit dem 11.3.2007 (1:0 gegen den GAK, im Ausland gewesen) und das erste Pflichtspiel überhaupt seit dem 9.8.2008 (7:2 in Altach, private Priorität), bei dem ich nicht im Stadion war. Nicht aus meinem Verschulden, sondern als Kollektivstrafe für Rapid nach dem Abbruch beim Derby im Mai, weswegen das Spiel unter Ausschluß der Öffentlichkeit ausgetragen werden mußte. Ich verstehe das Prinzip von Ursache und Wirkung und akzeptiere die Strafe wie ich einen Kantersieg der Austria bei diesem unsäglichen Match leidend hingenommen hätte. Dennoch: Mit dem Ausschluß vom Spiel meiner Rapid fühle ich mich ganz egozentrisch persönlich schwer getroffen und verletzt. Mir blutet das Herz.
Das Spiel wurde im Lokal gegenüber der Südtribüne verfolgt, um so dem Stadion wenigstens nahe zu sein. Alles voll mit Grünen, Leinwand und Übertragung waren okay, Torjubel brandete auf, die Rapidviertelstunde wurde eingeklatscht. Doch es wurde mir klar, wie wenig es kann, ein Rapidspiel im Fernsehen zu sehen und warum ich dies seit Jahren lieber vor Ort tue. Man hat einfach weniger davon. Man sieht weniger vom Spiel, weil man nicht das ganze Feld vor sich hat und stattdessen Kamera und Fernsehregie ausgeliefert ist. Es fehlt vollständig das emotionale Erlebnis, dabei gewesen zu sein. Ich will Fußball sehen und erleben.
Es war ein schweres Spiel unter schwierigen Umständen. Alles andere als gut gespielt gegen einen motiviert und stark agierenden Aufsteiger. Aber egal: Was zählt ist der Auftaktsieg. Der ist enorm wichtig. Nehmen wir nicht das Spiel, sondern die erkämpften drei Punkte als gutes Omen für die Saison.
Ich freue mich über den Sieg. Dennoch war das ein sehr betrüblicher Abend.
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