Ungarn, Nemzeti Bajnokság I, 2. forduló, 24.7.2011
Albert Stadion (Üllői út), 6.700
Gegen erst zehn und dann in der zweiten Hälfte gar nur mehr neun Gegner schafft Ferencváros trotz einiger Möglichkeiten kein zweites Tor. Der Aufsteiger DVTK (Diósgyőr-Vasgyári Testgyakorlók Köre, „Kreis zur Leibesertüchtigung der Eisenarbeiter von Diósgyőr“) kann hingegen in Unterzahl ausgleichen.
Dies wird vom zahlreich angereisten Auswärtsanhang aus Miskolc auch gehörig gefeiert. Dieser legte einen lautstarken Auftritt hin. Darin bemerkenswert oft der diesbezüglich ja ebenfalls nicht gerade schlechten Fradi-Kurve ebenbürtig. Für den neutralen Beobachter bot sich beiderseits eine äußerst ansprechende Kulisse. Nach Schlußpfiff stellte sich die DVTK-Mannschaft zum Gruppenfoto vor dem jubelnden Auswärtsblock auf.
Begonnen wurde das Spiel von beiden Fankurven in gemeinsamer Aktion mit zehn Minuten Schweigen, um die Stimmung ohne die als „Verbrecher“ titulierten Fankurven zu demonstrieren. Nett war das Herunterzählen der letzten Sekunden bis der Support auf beiden Seiten schließlich explosionsartig startete.
Ferencvárosi Torna Club (deutsch „Turnverein“) wurde im diesbezüglich schönen Jahr 1899 mit den schönen Vereinsfarben grün-weiß gegründet. Fußball wird hier in Ferencváros, der „Franzensstadt“, dem IX. Bezirk Budapests, seit 1900 gespielt. Mit 28 Meistertiteln und 20 Cupsiegen (jeweils zuletzt 2004) ist der FTC in beiden Bewerben ungarischer Rekordtitelträger. Auf internationaler Ebene wurden 1928 und 1937 der Mitropa-Cup sowie 1965 der Messestädte-Cup (Vorläufer des UEFA-Cups) gewonnen. In der jüngsten Vergangenheit machte man aus finanziellen Gründen aber auch erstmals Bekanntschaft mit der zweiten Liga.
Ein Match mit spannendem Spielverlauf, gute Stimmung, ein schönes Stadion: Was will man mehr? Da fällt mir auch nur noch ein kleines Detail wie besseres Wetter als eineinhalb Stunden Dauerregen ein.
Denn Dach gibt es hier keines. Das Stadion ist relativ jung, wurde es doch erst 1974 eröffnet. Damals paßten hier 29.000 Menschen herein, heute hat es eine Kapazität von 18.100 Sitzplätzen. Ein kompaktes Fußballstadion mit schönen, hoch aufragenden Flutlichtmasten. Bis 2007 hießt es nach der vorbeiführenden Straße schlicht Üllői úti stadion, bevor es es nach Flórián Albert benannt wurde. Der 1941 geborene Stürmer Albert hatte für Ferencváros in 339 Meisterschaftsspielen 245 Tore geschossen und war 1962 ex aequo WM-Torschützenkönig.
Vor dem Spiel wurden in der Budapest zwei Museen besucht.
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