Sonntag, 22. Dezember 2024
Manfredonia – Martina 1:1 (1:1)
Italien, Serie D, girone H, 18a giornata, 22.12.2024
Stadio Miramare, ca. 2.000
Unentschieden in einer Begegnung, die auf den Rängen sehr gut war. Am Spielfeld ging Manfredonia in Führung, die Gäste aus Martina Franca konnten aber schnell ausgleichen. Am Ende konnte sich die Heimmannschaft über den errungenen Punkt gegen den Favoriten mehr freuen, zumal sie die letzte halbe Stunde nur mehr zu zehnt waren.
Manfredonia und Martina Franca sind nicht benachbart, aber es verbindet sie doch eine regionale Rivalität in der Region Apulien. Dazu kommt die Freundschaft von Manfredonia zu Fasano, mit denen Martina wiederum verfeindet ist. Es war also angerichtet für ein spannendes Match. Die Erwartungen trafen auch voll ein. Eine Choreographie war auf der Gradinata Est vorbereitet und der Fansektor zu Spielbeginn mit Zetteln in die Farben hellblau, weiß und dunkelblau gehüllt. „Pazzi pieni d'amore fieri i questi colori“ („Verrückte Menschen voller Liebe, stolz auf diese Farben“) verkündete dazu ein Spruchband. In der Choreoanleitung wurde dem Block für das Spiel mitgegeben „Durante i 90 minuti pretendiamo un tifo infernale“ („Während der 90 Minuten erwarten wir einen höllischen Tifo“). Eine starke Ansage, die man auch nach Kräften umzusetzen suchte. Die Ultrasbewegung fasste hier erst mit den 1991 gegründeten sich die Teste Matte mit dem Corto Maltese als Symbol Fuß (2006 aufgelöst).
Die Ultras der Curva Nord und von Estremo Sostegno aus Martina Franca kamen mit etwas Verspätung bereits während des Spiels an, begrüßten das Gegenüber unfreundlich und zogen dann auch einen sehr guten Support durch.
Die Manfredonia Calcio wurde 1932 als AS Manfredonia gegründet. 1936/37 bis 1939/40 spielte man in der Serie C, zog sich daraus aber 1940 aus finanziellen Gründen zurück und begann 1940/41 als Polisportiva im Unterhaus in der Seconda Divisione Puglia neu. Nach der Spielbetriebseinstellung im Zweiten Weltkrieg gründeten sich 1945 mehrere neue Fußballvereine. Darunter war Libertas, die sich 1950 mit der neugegründeten AS Manfredonia zusammenschlossen, womit diese 1950/51 wieder in der Prima Categoria spielte. Man spielte in einem Auf und Ab diverser Ligen, zeitweise auch in der Serie D. 1989 wurde aus dem Verein die S.S. Manfredonia Calcio, die 2004/05 in der Serie C2 und 2008/09 plus 2009/10 in der Lega Pro Seconda Divisione sowie dazwischen drittklassig in Serie C1 2005/06 bis 2007/08 den Profifußball erreichte. Es endete 2010 in der Pleite und einem Neubeginn als ASD Manfredonia in der Eccellenza. Nach Aufstieg und Wiederabstieg ist man seit 2023/24 wieder in der Serie D.
Das Stadio Miramare wurde 1933 mit faschistischem Namen Campo sportivo del Littorio eröffnet. Nach dem Ende der faschistischen Diktatur wurde die Sportanlage 1943 in Miramare umbenannt. Das Stadion liegt auch tatsächlich direkt am Meer, eng zwischen die Häuser und Straßen hineingebaut. Genannt wird es umgangssprachlich auch Catino. Die beachtliche Haupttribüne wurde im Jahr 2000 gebaut und für die Serie C1 wurde mit der weiteren Stehplatztribüne gegenüber die Kapazität auf 4.076 Plätze erhöht. Im Sommer 2022 wurde das Stadion für Renovierungen mit u.a. der Verlegung eines Kunstrasenspielfeld für fast ein Jahr geschlossen und erst im Frühjahr 2023 wiedereröffnet.
Vor dem Spiel habe ich die Stadt Manfredonia besichtigt.
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