12.7.2015
Mit dem Bau des Stadion Kranjčevićeva in der kroatischen Hauptstadt Zagreb wurde zwar bereits 1910 begonnen, erst 1921 wurde es aber als Igralište Concordije fertiggestellt. Hier spielte der 1906 gegründete und 1945 aufgelöste Verein HŠK Concordia, jugoslawischer Meister 1930 und 1931/32 sowie kroatischer Meister 1942. Nach 1945 hieß das Stadion zunächst Igralište Slobode und dann Igralište Zagreba, bevor es nach der vorbeiführenden Straße Kranjčevićeva ulica benannt wurde.
Das Stadion ist für Fußballspiele und Radrennen ausgelegt. Die ursprüngliche Holztribüne brannte 1946 nach einem Spiel ab. Als Ersatz wurde die alte Holztribüne des Stadion Maksimir hierhergebracht und wiederaufgestellt. Doch auch diese brannte 1978 ab. Sein heutiges Aussehen erhielt das Stadion im Ausbau für die Universiade von 1987. Die Kapazität von 8.850 Plätzen verteilt sich auf die überdachte Haupttribüne mit 3.850 Sitzplätzen und die gegenüberliegende Längsseite mit 5.000 Stehplätzen.
1944 sahen hier 19.000 Menschen ein Spiel des 1. HŠK Građanski (kroatischer Meister 1943) gegen den Nagyváradi Atlétikai Club (ungarischer Meister 1944) aus dem heute rumänischen Oradea (ungarisch Nagyvárad) in Siebenbürgen, eine Propagandaveranstaltung der beiden faschistischen Dikaturen jener Zeit. Aber auch 1993 fand hier noch das kroatische Spitzenspiel Dinamo Zagreb gegen Hajduk Split (3:1) vor 17.000 Zuschauerinnen und Zuschauern statt.
Eine Gedenktafel erinnert daran, dass hier im Stadion im Mai 1991 die Zbor narodne garde (ZNG) gegründet wurde, aus der ab November 1991 die kroatische Armee wurde. An der Außenwand kündet ein Graffiti von der Ultragruppe White Angels von NK Zagreb. Als kleine Gruppe lenkten sie Aufmerksamkeit durch in Land und Stadt ungewöhnliche linke, antifaschistische Einstellung auf sich.
Heute tragen hier die beiden kroatischen Erstligisten NK Zagreb und (seit voriger Saison) Lokomotiva Zagreb, Satellitenklub von Dinamo Zagreb, ihre Spiele aus.
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