Rezension
Forza Rapid
Die Hütteldorfer Revue
Nr. 6, Herbst 2015
86 S.
Optisch in neuem Layout präsentiert sich die Herbstausgabe 2015 des Halbjahresjournals Forza Rapid. Inhaltlich gibt es weiter die bewährte Mischung aus exzellenter sportlicher Analyse, Interviews (Sonnleitner, Konsel, Peter Elstner etc.), Fanszene, Blicke in die Rapidgeschichte und viel Vermischtem rund um Rapid.
In der Reihe der Fanklub-Portraits sind diesmal die Flo Town Boys dran. Eine interessante Sache ist der Versuch von Dieter Muhr, eine Fan-Typologie der aktiven Fanszene Rapids über die letzten fünf Jahrzehnte hinweg zu erstellen. Er zeichnet sieben Idealtypen: Vom Halbstarken der 1960er Jahren bis zum heutigen Ultra und dazu einen ungewissen kommenden Typus der Zukunft, für den das neue Weststadion der Kristallisationspunkt sein könnte. An dieser Stelle gelten die Gedanken wieder einmal der zwischenzeitlich auf Eis gelegten, aber wohl in Zukunft einmal erscheinenden gründlich erarbeiteten großen Fangeschichte von Domenico Jacono.
Sehr schön sind die geschichtlichen Rückblicke zum „Jahr der Jubiläen 2015“ von Gregor Labes und Julian Schneps. Denn, wie es hier so schön heißt: „Die Rapid hat in ihrer bislang 116-jährigen Geschichte wahnwitzig viele Glanzlichter angesammelt und fast immer ein Jubiläum zu feiern.“ Wahnwitzig viele! Sie erinnern an 85 Jahre Mitropacup-Sieg 1930 (vom Stellenwert ohne Zweifel mit dem heutigen Europacup vergleichbar), das Europacup-Wunder des 5:0 gegen Dynamo Dresden nach 3:0-Niederlage im Hinspiel 1985, 25 Jahre Derby-Rekordsaison 1989/90 (4:1, 5:2 und 6:3), 25 Jahre Rapid gegen Inter Mailand 1990, 20 Jahre Rapid gegen Sporting 1995.
Von mir selbst stammt diesmal ein Blick ins Dresdner Fußballmuseum und auf den dortigen Rapidwimpel von 1985.
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